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Fresken der Kirche von Bojana erzählen vom Leben des heiligen Nikolaus

Foto: historymuseum.org

Im heutigen Bulgarien ist eine der ältesten aus dem Frühmittelalter erhaltenen Kirchen, die Kirche von Bojana bei Sofia, die aber nicht wegen ihres ältesten Teils aus dem Ende des 10. und Anfang des 11. Jahrhunderts berühmt ist, sondern mit den Malereien aus dem Anbau, der im 13. Jahrhundert vom Feudalherren Sebastogrator Kalojan errichtet wurde. Die Kirche selbst besteht insgesamt aus drei kleinen Kirchen, die in verschiedenen Zeiten entstanden. Daher lässt sich auch erklären, warum sie gleich zwei Heiligen – dem heiligen Nikolaus und dem heiligen Pantaleon, geweiht ist.

Der heilige Nikolaus ist der Schutzherr des unteren Stockwerks, das als Dorfkirche diente. Hier sind 18 Szenen aus seinem Heiligenleben abgebildet, einige derer nur selten in der Kirchenmalerei anzutreffen sind. Die einzigartigen Darstellungen sind so zahlreich, dass es unmöglich ist, alle aufzuzählen. Hier befindet sich das älteste Bildnis vom heiligen Iwan Rilski, dem Schutzpatron des bulgarischen Volkes, wie auch die laut Andre Grabar weltweit einzige Darstellung von Christus als Jugendlichen im Fresko „Jesus unter den Schriftgelehrten im Tempel“.

Das dem heiligen Pantaleon geweihte obere Stockwerk war die Familienkapelle des Sebastokrators, des damaligen Stadtverwalters von Sofia. Das Dach wurde bereits im Mittelalter durch Naturkatastrophen stark beschädigt, wobei ein Großteil der Fresken unwiederbringlich verloren ging.

Die Fresken des unteren Stockwerks sind jedoch sehr gut erhalten und gelten als Vorreiter der Renaissance. Sie wurden fachmännisch restauriert und konserviert und 1979 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Heute kann die Kirche von Bojana nur in kleinen Gruppen besichtigt werden, wobei der Aufenthalt auf maximal zehn Minuten beschränkt ist.

Lassen Sie sich jedoch mehr Zeit und lesen Sie interessante Einzelheiten über diese Kulturperle in einem unserer Archivbeiträge nach, den Sie hier finden können.

Redaktion: Elena Karkalanowa

Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow

Fotos: historymuseum.org



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