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Covid-19 in Bulgarien: Tag 278

Foto: BTA

Bulgarien nicht mehr auf Platz 1 bezüglich Corona-Sterberate in Europa

„Es konnte eine schwache Tendenz eines Rückgangs der relativen Zahl der Coronainfektionen beobachtet werden.“ Das sagte auf einer Pressekonferenz des Gesundheitsministeriums Prof. Todor Kantardschiew, Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und parasitäre Erkrankungen. Er informierte, dass in der vergangenen Woche insgesamt 16.872 Corona-Patienten als genesen entlassen werden konnten. Das gebe Hoffnung im Kampf gegen die Seuche, die weiterhin das Gesundheitssystem des Landes stark belaste.

Bulgarien nehme in Europa bereits nicht mehr die Spitzenposition in Bezug auf die Sterblichkeit aufgrund von Covid-19 ein. Mit 27,5 Todesfällen pro 100.000 Einwohner lägen wir an zweiter Stelle. Was die Infektionsrate der vergangenen 14 Tage anbelangt, reihe sich Bulgarien mit 554 Infizierten pro 100.000 Einwohner auf den 9. Platz ein.

Corona: Dritten Tag in Folge über 3.000 Geheilte

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 8.578 durchgeführten PCR-Tests 3.328 neue Covid-19-Fälle registriert, die 38 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (614), Plowdiw (325) und Warna (321) diagnostiziert.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in Bulgarien insgesamt 171.493 Corona-Tests als positiv erwiesen. Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich momentan auf 94.132.

6.998 Patienten werden stationär behandelt, 544 davon auf Intensivstationen.

Im Verlauf des vergangenen Tages sind 127 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; damit ist die Gesamtzahl der Corona-Todesopfer auf 5.283 gestiegen.

Den dritten Tag in Folge konnten über 3.000 Patienten als genesen entlassen werden - in den vergangenen 24 Stunden waren es genau 3050; insgesamt beläuft sich die Zahl der Geheilten auf 72.078.

Aufschub der Volkszählung wegen Pandemie vorgeschlagen

Die Abgeordneten der regierenden GERB-Partei haben eine Novelle zum Gesetz über die Volkszählung und Immobilienermittlung unterbreitet. Damit soll der Regierung gestattet werden, in Zeiten eines Notstandes oder eines epidemiologischen Ausnahmezustandes die Frist für die Durchführung einer Volksbefragung ändern zu dürfen. 2018 war per Gesetz die nächste Volkszählung auf die Zeit vom 22. Januar bis 15. Februar 2021 angesetzt worden.

Laut den GERB-Abgeordneten bestünde angesichts der momentanen epidemiologischen Lage eine Gefahr für die Gesundheit sowohl der Bürger, als auch der Auszähler, die die Bürger aufsuchen müssen.

Innerhalb der Europäischen Union werden aller 10 Jahre Volkszählungen durchgeführt; die letzte fand 2011 statt.

Wahltermin soll mit Staatspräsidenten erörtert werden

Unabhängige Abgeordnete, die die Fraktion der „Bulgarischen Sozialistischen Partei“ verlassen haben, riefen den Staatspräsidenten Rumen Radew auf, den Konsultationsrat für nationale Sicherheit einzuberufen, auf dem der Termin für die nächsten Parlamentswahlen diskutiert werden solle.

„Die Parlaments- und die außerparlamentarischen Parteien müssen das in der Verfassung verbriefte Recht auf Wahlen garantieren, das unter den Bedingungen der Pandemie gefährdet ist“, sagte auf einer Pressekonferenz der Abgeordnete Krassimir Jankow.

„Stets finden vor den Wahlen Massenveranstaltungen statt, die den momentan gültigen epidemiologischen Maßnahmen in vollem Maße zuwiderlaufen würden. Aus diesem Grund kann der Wahltermin nicht festgelegt werden, ohne eine größtmögliche Teilnahme der bulgarischen Wähler gewährleisten zu können“, betonte Jankow, zitiert von der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA.

Präsenzunterricht erst im neuen Jahr in Aussicht gestellt

„Falls es die Lage erlauben sollte, wird der Präsenzunterricht erst nach dem 4. Januar kommenden Jahres wieder durchgeführt. Es wird örtlich entschieden werden, wo das möglich ist. Es wird dabei vor allem an die Schüler der 1. bis 4. Klasse gedacht und danach auch an die der 7. bis 12. Klasse“, sagte Bildungsminister Krassimir Waltschew. Er nahm an einer Diskussionsrunde mit Eltern teil, organisiert von der Ombudsfrau Diana Kowatschewa, informierte das Bulgarische Nationale Fernsehen.

„30.000 Schüler sind momentan vom schulischen Unterricht übers Internet ausgeschlossen, obwohl einige von ihnen über ein Smartphone verfügen. Die Schulen haben das Recht, die Gebühren fürs Internet zu übernehmen, falls die Eltern nicht in der Lage sein sollten, diese zu bezahlen“, führte Waltschew aus.

Bulgarischen Fluggesellschaften droht die Pleite

„Massenpleiten sind nicht auszuschließen“, warnte Swetoslaw Stanulow, Vorsitzender der Vereinigung bulgarischer Fluggesellschaften, in einem Interview für den BNR. Der Staat gleiche momentan die Einbußen der Flugunternehmen zu 20 bis 30 Prozent aus, doch sobald ihre Reserven erschöpft sind, müsse laut Stanulow der Staat weitere finanzielle Hilfe leisten.

Die Einnahmen aus den Linienflügen seien um 65 Prozent zurückgegangen; bei den Charterflügen seien sogar Einbußen von 90 Prozent zu verzeichnen. Seit 5 Monaten sind die Flüge eingestellt, so dass die Fluggesellschaften ihre Ausgaben nicht decken könnten.

„In der Zivilluftfahrt des Landes sind rund 4.500 Menschen beschäftigt, von denen nur wenige gekürzt wurden, weil es sich um hochqualifiziertes Personal handelt“, verwies Swetoslaw Stanulow.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Diana Zankowa und Nachrichtenteam

Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa



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