Bulgarien noch nicht zu einer Impfstoffherstellung bereit
„Die Regierung hat dem staatlichen Unternehmen „Bul Bio“ 11 Millionen Euro für den Aufbau einer neuen Produktionslinie für einen Tuberkulose-Impfstoff gewährt; die Mittel sind nicht für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 gedacht“, sagte in einem Interview für den BNR der Direktor der Firma Dr. Rumen Kofinow. Er erklärte, dass das Unternehmen keine Möglichkeiten besitze, einen Corona-Impfstoff zu entwickeln. Dr. Kofinow fügte hinzu, dass die Technologie zur Herstellung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus bereits seit 10 Jahren existiere: „Die Wissenschaftler haben nun eine Ribonukleinsäure durch eine andere ersetzt.“
Laut dem Wissenschaftler müsse eine „kritische Masse“ von Menschen geimpft werden, um die Seuche zu überwinden. Eine Impfung selbst solle jedoch nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Corona-Impfung frühestens in zwei Monaten
„Die Anforderungen, die an die Ungefährlichkeit von Impfstoffen gestellt werden, sind bei weitem höher als bei Medikamenten. In Bezug auf die Impfstoffe gegen Covid-19 gibt es weltweit nur unzureichende Informationen“, kommentierte in einem Interview für den BNR Dozentin Dr. Swetlana Welisarowa, Leiterin der Kinderabteilung in der Lungenklinik „Hl. Sophia“. Sie prognostiziert, dass in Bulgarien frühestens in zwei Monaten eine Massenimpfung gegen Corona eingeleitet werden könnte. Als erste müssten, so die Ärztin, das medizinische Personal und unmittelbar danach auch die Lehrer geimpft werden, damit die Schulen wieder geöffnet werden können. „Daraufhin muss man die Menschen über 65 Jahre impfen“, fügte Dr. Welisarowa hinzu.
Corona: Infektionsrate gesunken
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 4.407 durchgeführten PCR-Tests 1.287 neue Covid-19-Fälle registriert, die 29,2 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus. Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (289), Warna (137) und Plowdiw (102) diagnostiziert.
Unter den Neuinfizierten sind 71 Mediziner.
7.224 Patienten werden stationär behandelt, 595 davon auf Intensivstationen.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 63 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; 2.235 Patienten konnten als genesen entlasen werden.
Polizeistreifen überwachen Einhaltung epidemiologischer Maßnahmen
Der Weihnachtsmarkt und die Parkanlage vor dem Nationaltheater in Sofia wurden wegen gemeldeter größerer Menschansammlungen von den Polizei speziell kontrolliert. Auch wurde eine Umleitung des Straßenverkehrs wegen entstandener Staus im Zentrum der Hauptstadt notwendig. Das Presseamt des Innenministeriums bestätigte dem BNR-Inlandsprogramm „Horizont“ gegenüber, dass das größere Polizeiaufgebot mit der Überwachung der Einhaltung der epidemiologischen Maßnahmen im Zusammenhang stünde.
Orthodoxe Christen bereitet sich auf ungewohnte Weihnachten vor
Im Zusammenhang mit der Corona-Seuche wird Weihnachten nicht auf die bisher bekannte Weise begangen werden können. Alle Kirchen werden regelmäßig desinfiziert und die Besucher müssen Atemschutzmasken tragen. Metropolit Antonij, Bischof für West- und Mitteleuropa der Bulgarischen Orthodoxen Kirche warnte in einem Interview für das Bulgarische Nationale Fernsehen, die Epidemie nicht zu unterschätzen und appellierte an eine strenge Einhaltung aller epidemiologischen Maßnahmen. Der Metropolit verwies darauf, dass die Kirchen zu Weihnachen nicht geschlossen sein werden, was eine richtige Entscheidung der Regierung sei. Der hohe Geistliche verwies darauf, die Osterfeste hätten gezeigt, dass die Bulgarische Orthodoxe Kirche und die Gläubigen Disziplin an den Tag legen können und ein „offenes Bewusstsein für ihre Pflicht gegenüber den Nächsten und Gott“ besitzen.
Kinder wünschen sich vom Weihnachtsmann vor allem Gesundheit
Der von der Bulgarischen Post veranstaltete Wettbewerb für den besten Brief an den Weihnachtsmann wurde abgeschlossen, informierte die BNR-Reporterin Nadeschda Nikolowa.
Insgesamt etwas mehr als 6.000 Kinder beteiligten sich an der diesjährigen Ausgabe, die die 25. in Folge ist. Wegen der Einschränkungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Seuche stammen die meisten Teilnehmer aus der Hauptstadt Sofia; in vergangenen Jahren konnten viel mehr Kinder aus Kleinstädten und Dörfern ihre Briefe an den Weihnachtsmann in den Poststationen aufgeben. Das Gros der Briefe enthält Wünsche nach Gesundheit; es wurden bei weitem weniger Wünsche nach materiellen Geschenken geäußert, konstatieren die Organisatoren.
Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.
Zusammengestellt: Darina Grigorowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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