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Covid-19 in Bulgarien: Tag 303

| aktualisiert am 04.01.21 um 19:41
Foto: EPA/BGNES

60 Prozent der Kinder in Sofia gehen wieder in den Kindergarten

Am ersten Arbeitstag im neuen Jahr haben die bulgarischen Kindergärten, Kinderkrippen und Grundschüler den Präsenzunterricht wieder aufgenommen. Alle 194 Kindergärten und 24 Kinderkrippen in Sofia sind ab heute wieder geöffnet, gab die Sofioter Stadtgemeinde bekannt. Am ersten Tag nach den unfreiwilligen Corona-Ferien sind insgesamt 26.200 Kinder in die Kindergärten zurückgekehrt. Somit sind knapp 60 Prozent ihrer Kapazitäten wieder ausgelastet, berichtete die Bulgarische Nachrichtenagentur BTA. Eltern haben aber auch das Recht, ihre Kinder zu Hause zu behalten.

Ab heute erhalten Schüler der 1. bis 4. Klasse wieder Präsenzunterricht in 175 Schulen in der Hauptstadt.

Rückkehr zum Präsenzunterricht der höheren Klassenstufen diskutiert

„Nach dem 18. Januar kann an einen schrittweisen Übergang zum Präsenzunterricht der Schüler der 5. bis 12. Klasse gedacht werden“, sagte Bildungsminister Krassimir Waltschew, der darauf hinwies, dass das Gros der Eltern für eine Rückkehr der Schüler zur Schule sei. „Das ist normal, weil die Schule der beste Ort für die Aneignung von Wissen, Können und Erziehung ist“, kommentierte Waltschew.

Bis Ende dieser Woche sollen die Impf-Listen für die Lehrer vorliegen. Laut Waltschew würde die Zahl der Impfwilligen steigen. Der Bildungsminister hofft, dass sich von den rund 90.000 Beschäftigten im Bildungssystem mindestens 35.000 impfen lassen werden, informierte die Bulgarische Nachrichtenagentur BTA.

25.000 weitere Impfdosen gegen Covid-19 eingetroffen

Auf dem Flughafen Sofia ist ein Flugzeug mit der zweiten Lieferung von Impfdosen von Pfizer/BioNTech gelandet. Die Lieferung enthält 25.000 Dosen, die aufs Land aufgeteilt werden sollen. Mitte Januar werden weitere 35.000 Dosen erwartet.

Die Corona-Impfung ist in Bulgarien kostenlos und freiwillig. Die Gesundheitsbehörden streben an, dass mindestens 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden, informierte die Bulgarische Nachrichtenagentur BTA.

Die Massenimpfung solle erst dann beginnen, wenn genügend Mengen Impfstoff vorhanden sind, was noch vor dem Mai geschehen werde, kündigte Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow in einem Interview für den Fernsehsender NovaTV an.

Bis zu einer Woche solle die zweite Phase der Immunisierung einsetzen, die Lehrer, Sozialarbeiter und Bürger betrifft, die Sozialdienstleistungen in Anspruch nehmen, führte der Gesundheitsminister weiter aus.

Nur 4 Fälle unerwünschter Nebenwirkungen nach Corona-Impfung registriert

„Der bulgarische Impfplan sieht gut aus; er erfasst alle wichtigen Gruppen“, kommentierte im Bulgarischen Nationalen Fernsehen Dozent Dr. Michail Okolijski, Vertreter der Weltgesundheitsorganisation in Bulgarien. Er konstatierte ein steigendes Interesse an einer Corona-Impfung in Folge der erkannten Vorteile. „In diesem Zusammenhang hat der Gesundheitsminister einen wesentlichen Beitrag geleistet“, lobte Dr. Okolijski.

„Bei fast 5.000 Impfungen wurden lediglich 4 Fälle mit negativen Nebenwirkungen registriert“, informierte seinerseits der Vorsitzende der Arzneimittelagentur Bogdan Kyrillow, zitiert von der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA. „Bei den Beschwerden handelt es sich um Benommenheit während einer Viertelstunde, lokale Schmerzen an der Impfstelle und erhöhte Körpertemperatur, die sich nach wenigen Stunden wieder normalisiert hat“, fügte Kyrillow hinzu.

Corona: Infektionsrate von 6,4 Prozent bei 2.660 Corona-Tests

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 2.660 durchgeführten Corona-Tests 171 neue Covid-19-Fälle registriert, die 6,4 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Entgegen der Tendenz der letzten Tage wurden mehr Neuinfektionen mit Antigen-Tests (99 Infizierte), als mit PCR-Tests (72 Infizierte) ermittelt, wobei sogar bedeutend mehr PCR- als Antigen-Tests durchgeführt worden sind.

Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 72.962.

4.689 Patienten werden stationär behandelt, 453 darunter auf Intensivstationen.

Im Verlauf des vergangenen Tages sind 34 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben.

944 Patienten konnten als genesen entlassen werden.

Im Verlauf des vergangenen Tages fanden keine Impfungen statt.

Wirtschaft wird Vorkrisenstand erst in einem Jahr erreichen

Die bulgarische Wirtschaft wird nach Ende der Krise zu wachsen beginnen, was frühestens im kommenden Jahr geschehen wird. Die schwerste Folge der Pandemie ist der zurückhaltende Verbrauch, so dass dem Staatshaushalt 2020 nahezu eine halbe Milliarde Euro entgangen sind. Das weist eine Analyse der Bulgarischen Wirtschaftskammer aus. Es wird die Vermutung geäußert, dass die Massenimpfung gegen Covid-19 die Wirtschaft wieder ankurbeln werde.

Der Vorkrisenstand des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wird erst 2022 erreicht werden. Erste Anzeichen einer Wiederherstellung der Wirtschaft seien in der Produktion bereits spürbar. Die Corona-Impfung gebe Anlass zu mehr Hoffnungen, kommentierte der Präsident der Wirtschaftskammer Radoswet Radew.

2.700 Händler beantragen wegen Covid-19 Unterstützung des Betriebskapitals

Bisher haben fast 2.700 Händler bei der Nationalen Einnahmeagentur eine Unterstützung des Betriebskapitals beantragt, teilte die Behörde mit. Im Rahmen dieser Regelung können von den Antiepidemiemaßnahmen betroffene Händler 20 oder 10 Prozent ihres Umsatzes für die Zeiträume 2019 oder 2020 erhalten. Die Zahlung der Beträge kann nach Genehmigung durch die Europäische Kommission beginnen, die in den kommenden Wochen erwartet wird, teilte die Nationale Einnahmeagentur mit.

Gabrowo wird wegen Silvesterfeier sanktioniert

Weil Gabrowo am 30. Dezember ein Neujahrskonzert organisiert und somit gegen die Antiepidemiemaßnahmen verstoßen hat, muss es eine Geldstrafe zahlen. Die Stadtverwaltung hat für ihre Entscheidung, die Feier abzuhalten, viel Kritik geerntet, auch vom Gesundheitsminister.

Inspektoren der Gesundheitsinspektion der Stadt haben der Gemeinde wegen der Ansammlung von vielen Menschen die Höchststrafe von 3.000 Lewa (ca. 1530 Euro) auferlegt. Bürgermeisterin Tanja Christowa erklärte auf Facebook, sie werde persönlich die Summe bezahlen, damit die Institution, die sie leitet, nicht mit der Sanktion belastet wird.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Joan Kolew und Nachrichtenteam

Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Rossiza Radulowa



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