Nach 10 Jahre langen aufwendigen Restaurierungsarbeiten ist die Tombul-Moschee in Schumen in Ostbulgarien wieder in altem Glanz erstrahlt, der sie nach ihrer Vollendung 1744/45 auszeichnete. Die Perle moslemischer Architektur hatte bereits damals für Aufsehen gesorgt, denn in ihr sind auf raffinierte Weise Elemente des französischen Barock eingeflochten.
Die größte Moschee in Bulgarien wurde als Stiftung des Şerif Halil Paşa – einem angesehenen osmanischen Verwalter erbaut, nachdem sie auch benannt wurde. Er selbst stammte aus dem Dorf Madara bei Schumen. Bis heute wird die Legende erzählt, dass der Pascha diesen wundervollen moslemischen Tempel aus Gefühlen tiefster Reue erbaut habe. Es wird erzählt, dass er sich schlecht zu seinem Vater verhalten habe, worauf der alte Mann nach kurzer Zeit verstorben sei, so dass der Pascha keine Gelegenheit gehabt hat, seinen Vater um Vergebung für sein Verhalten zu bitten.
Das moslemische Gebetshaus wurde aus dem Marmor der nahegelegenen einstigen bulgarischen Reichshauptstädten Pliska und Preslaw erbaut, die den Fremdherrschern ganze Jahrhunderte lang als Steinbruch dienten. Selbst die Säulen im Inneren zierten einst die bulgarischen Herrscherpaläste. Bemerkenswert ist die erzielte Harmonie der einzelnen Baukörper und Formen. Das Minarett seinerseits ist schlank und bildet einen interessanten Kontrapunkt zum Kuppelbau, der übrigens von da seinen volkstümlichen Namen hat - die Menschen nannten die Moschee „Tombul“, abgeleitet vom türkischen Wort für „kugelrund, füllig“. Ganze 99 Stufen zählt die Wendeltreppe, die bis zum umlaufenden Balkon des 40 Meter hohen Minaretts führt.
Die Tombul-Moschee ist nicht nur eines der Wahrzeichen der Stadt Schumen, sondern auch ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und gehört zu den „100 nationalen touristischen Objekte“ Bulgariens, ausgewählt von Bulgarischen Tourismusverband.
Falls Sie mehr über die diese moslemische Architekturperle erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unserer Archivbeitrag zu diesem Thema, den Sie hier finden können.
Zusammengestellt: Diana Zankowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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