Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Şerif Halil Paşa baute die Tombul-Moschee aus Reue

Foto: Radio Schumen

Nach 10 Jahre langen aufwendigen Restaurierungsarbeiten ist die Tombul-Moschee in Schumen in Ostbulgarien wieder in altem Glanz erstrahlt, der sie nach ihrer Vollendung 1744/45 auszeichnete. Die Perle moslemischer Architektur hatte bereits damals für Aufsehen gesorgt, denn in ihr sind auf raffinierte Weise Elemente des französischen Barock eingeflochten.

Die größte Moschee in Bulgarien wurde als Stiftung des Şerif Halil Paşa – einem angesehenen osmanischen Verwalter erbaut, nachdem sie auch benannt wurde. Er selbst stammte aus dem Dorf Madara bei Schumen. Bis heute wird die Legende erzählt, dass der Pascha diesen wundervollen moslemischen Tempel aus Gefühlen tiefster Reue erbaut habe. Es wird erzählt, dass er sich schlecht zu seinem Vater verhalten habe, worauf der alte Mann nach kurzer Zeit verstorben sei, so dass der Pascha keine Gelegenheit gehabt hat, seinen Vater um Vergebung für sein Verhalten zu bitten.

Das moslemische Gebetshaus wurde aus dem Marmor der nahegelegenen einstigen bulgarischen Reichshauptstädten Pliska und Preslaw erbaut, die den Fremdherrschern ganze Jahrhunderte lang als Steinbruch dienten. Selbst die Säulen im Inneren zierten einst die bulgarischen Herrscherpaläste. Bemerkenswert ist die erzielte Harmonie der einzelnen Baukörper und Formen. Das Minarett seinerseits ist schlank und bildet einen interessanten Kontrapunkt zum Kuppelbau, der übrigens von da seinen volkstümlichen Namen hat - die Menschen nannten die Moschee „Tombul“, abgeleitet vom türkischen Wort für „kugelrund, füllig“. Ganze 99 Stufen zählt die Wendeltreppe, die bis zum umlaufenden Balkon des 40 Meter hohen Minaretts führt.

Die Tombul-Moschee ist nicht nur eines der Wahrzeichen der Stadt Schumen, sondern auch ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und gehört zu den „100 nationalen touristischen Objekte“ Bulgariens, ausgewählt von Bulgarischen Tourismusverband.

Falls Sie mehr über die diese moslemische Architekturperle erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unserer Archivbeitrag zu diesem Thema, den Sie hier finden können.

Zusammengestellt: Diana Zankowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow





Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarien ehrt die Gottesmutter

Mariä Himmelfahrt, auch „Großes Muttergottesfest“ genannt, ist einer der größten Sommerfeiertage, den die orthodoxe Kirche stets am 15. August (28. August nach altem Kirchenkalender) begeht. Das Fest hat seinen Ursprung in der Jerusalemer Kirche..

veröffentlicht am 14.08.22 um 16:45

Rila-Kloster hütet die Reliquien des himmlischen Schutzpatrons von Bulgarien, dem Heiligen Iwan Rilski

„Derjenige, der Erster unter euch sein will, muss allen dienen“. Der Legende nach war dieser einer der Ratschläge, die der Heilige Iwan Rilski demKönig Peter gegeben haben soll, während er höflich die Einladung abschlug, sich mit ihm zu treffen und..

veröffentlicht am 24.07.22 um 10:25

Die Heiligen Petrus und Paulus in den Augen der Bulgaren

Der Tag der heiligen Apostel Petrus und Paulus, im Volksmund als „Peterstag“ bezeichnet, ist ein beliebter Feiertag der Bulgaren. In unserer Volkstradition symbolisiert er das Aufblühen von Natur und Leben zu Beginn des eigentlichen Sommers, der..

veröffentlicht am 29.06.22 um 06:05