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Covid-19 in Bulgarien: Tag 334

Foto: BGNES

Dritte Covid-19-Welle bis Ende Februar in Bulgarien erwartet

In bis zu drei Wochen könnte uns eine dritte Welle von Covid-19 mit extrem hohen Infektionsraten überfluten, vermutet der Vorsitzende des Nationalen operativen Stabs zum Coronavirus General Wenzislaw Mufaftschijski. Derzeit hält aber die Tendenz an, dass die Geheilten doppelt so viele sind wie die Infizierten.

„Im Februar wird die Erkrankungsrate allmählich zunehmen, ob langsam oder schnell und ob die Krankenhäuser wieder voll werden, hängt davon ab, wie wir die Maßnahmen einhalten“, erklärte der staatliche Gesundheitsbeauftrage Prof. Angel Kuntschew.

Ausländer mit ständiger Aufenthaltserlaubnis werden gemäß dem Nationalen Impfplan geimpft

Bezüglich der Impfung von in Bulgarien lebenden Ausländern sagte Kuntschew, dass die ausländischen Bürger mit einer ständigen Aufenthaltserlaubnis alle Rechte der bulgarischen Staatsbürger genießen. Die Impfung erfolge entsprechend der Etappe des Nationalen Impfplans. Sollte es sich um medizinisches Personal handeln, so sei die Impfung wahrscheinlich bereits erfolgt. Alle anderen sollen sich an ihre Hausärzte wenden. Nach Bulgarien seien bisher 94.920 Dosen Covid-Impfstoff geliefert worden, wobei 50.124 davon geimpft wurden.

Acht Gebiete sind erneut in der roten Zone

Acht Gebiete befinden sich erneut im roten Bereich für die Ausbreitung des Coronavirus, wurde auf dem regulären Briefing der Gesundheitsbehörden bekannt gegeben. Derzeit hält aber die Tendenz an, dass die Geheilten doppelt so viele sind wie die Infizierten.

Mit 90 Infizierten pro 100.000 Einwohnern belegt Bulgarien nach Infektionsrate den 26. Platz in der Europäischen Union und den 13. Platz nach Sterblichkeit mit 9,9 pro 100.000 Personen. Derzeit würden 10 Personen 12 weitere infizieren, teilte der Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und Parasitenkrankheiten, Prof. Todor Kantardzhiew.

Der Staat habe Medikamente und Schutzmittel für die zu erwartende dritte Welle bereitgestellt, versicherte Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow. Er teilte die Idee mit, auch die Schüler nach Antigenen zu testen, ähnlich wie bei den Lehrern. Damit das aber erfolgen könne, sei das Einverständnis der Eltern nötig. Bisher haben sich 28.542 Beschäftigte in den Schulen diesen Tests unterzogen, gab Angelow bekannt.

Antigen-Tests können bei ausländischen Touristen die PCR-Tests ersetzen

Es wird die Möglichkeit erwogen, dass ausländische Touristen an den Grenzübergangsstellen nicht nur einen negativen PRC-Test vorweisen können, sondern auch einen Antigentest, doch müsse das noch mit den Gesundheitsbehörden besprochen werden. Das sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin für Wirtschafts- und Demografiepolitik und Ministerin für Tourismus Marijana Nikolowa während ihres Besuchs im Skigebiet Bansko in Pirin. Ihr zufolge sei das Interesse an unseren Winterresorts derzeit sehr groß. Sie seien zu etwa 50 Prozent ausgebucht. Die Gäste kommen hauptsächlich aus Bulgarien und Rumänien. Es gibt aber auch Touristen aus Serbien, Griechenland und Nordmazedonien.

Eine Inspektion von Nikolowa vor Ort hat ergeben, dass die Antiepidemiemaßnahmen in den Unterkünften und Restaurants eingehalten werden.

Britische Virusvariante zirkuliert in Bulgarien ohne Kontakt zu anderen Ländern

„Der britische Coronavirus-Stamm zirkuliert im Land ohne Kontakt zu anderen Ländern.“ Das erklärte Prof. Nelly Korsun, Leiterin des Nationalen Referenzlabors für Grippe und akute Atemwegserkrankungen am Nationalen Zentrum für Infektions- und Parasitenkrankheiten. Nur einer der Träger dieses Stammes, der durch Proben identifiziert wurde, sei aus dem Ausland zurückgekehrt, sagte sie in einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk.

Professor Korsun ergänzte, dass bisher keine Fälle der südafrikanischen und brasilianischen Mutation in unserm Land registriert worden sind. Dafür wurden aber 33 Fälle der britischen Virusvariante in Bulgarien bestätigt.

Zunehmend weniger Schüler wollen wieder Fernunterricht

„Es ist nicht auszuschließen, dass die Schüler wieder zu Fernunterricht übergehen, falls die Zahl der Corona-Infizierten auf 200 pro 100.000 Einwohner steigen sollte. Die Monate Februar und März sind risikobehaftet; die Bildung verdient es jedoch, ein Risiko aufzunehmen. Falls sich jedoch die Lage drastisch verschlechtern sollte, werden die Einschränkungsmaßnahmen wieder verschärft“, sagte Bildungsminister Krassimir Waltschew bei einem Besuch des Berufsgymnasiums für Transport- und Energiewesen „Henry Ford“ in Sofia. Waltschew betonte, dass die Schüler zunehmend weniger motiviert seien, Fernunterricht zu erhalten.

Der Beginn des Schuljahres sei gesetzlich festgelegt und der Bildungsminister unterstrich, er sei nicht gewillt, eine Veränderung in Bezug auf einen vorverlegten Beginn vorzuschlagen, übermittelte BGNES.

Corona: Zahl aktiver Fälle gesunken; über 50.000 Geimpfte

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 9.876 durchgeführten Corona-Tests (PCR- und Antigen-Tests) 719 neue Covid-19-Fälle registriert, die 7,3 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (170), Burgas (77), Plowdiw (66), Kjustendil (43), Warna (37) und Pasardschik (34) diagnostiziert. In den Regionen Dobritsch und Targowischte wurden keine Neuinfektionen registriert.

Die Tendenz einer absinkenden Zahl der aktiven Corona-Fälle hält weiter an; derzeit sind 20.496 Fälle aktiv.

2.969 Patienten werden stationär behandelt, 284 darunter auf Intensivstationen.

Im Verlauf des vergangenen Tages sind 40 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; als genesen konnten 1.068 Patienten entlassen werden.

Am vergangenen Tag wurden 4.207 Bürger geimpft. Damit ist die Zahl der Geimpften in Bulgarien auf 50.124 gestiegen; davon haben 16.433 eine zweite Impfdosis erhalten.

Corona-Pandemie wird anstehende Wahlen erschweren

„Die dritte Welle der Corona-Seuche kann unvorhersehbare Folgen für die Wahlen haben“, warnte in einem Interview für das BNR-Inlandsprogramm „Horizont“ Latschesar Tomow, Informatiklehrer an der Neuen Bulgarischen Universität. „Die momentan geltenden Schutzmaßnahmen werden gegen die neuen Corona-Mutationen nicht ausreichen, die sich unter allen Altersgruppen ausbreiten“, betont der Mathematiker. „Jeder Infizierte steckt etwas mehr als einen weiteren Menschen an. Es wird keine Disziplin eingehalten, die Bürger haben kein Vertrauen, was sich auch auf die Impfbereitschaft auswirkt, während beispielsweise im benachbarten Serbien die Menschen Schlange stehen, um geimpft zu werden“, führte Latschesar Tomow aus. Seiner Ansicht nach könnte Covid-19 mit einer systematischen Impfung im Verlauf einiger Jahre überwunden werden.

Appell an tschechische Touristen in Bulgarien

"Ab 00.00 Uhr am 5. Februar müssen Einreisende aus Bulgarien in Tschechien ein elektronisches Formular ausfüllen (Public Health Passenger Locator Form) sowie einen PCR- oder Antigentest vorlegen, der spätestens 24 Stunden vor der Ankunft durchgeführt wurde." Bisher betrug die Frist der Teste 72 Stunden.

Diese Information und den Appell sie zu berücksichtigen, schickte der Journalist vom tschechischen nationalen Rundfunk, Pavel Novak, an den BNR.

Novak wurde nach Bansko auf Dienstreise geschickt, um eine Reportage über die bulgarischen Winterferienorte und die dortigen Sicherheitsvorkehrungen vorzubereiten. Laut Novak haben viele seiner Landsleute, die derzeit in den bulgarischen Skizentren auf Urlaub sind, keine Informationen über die neuen Anforderungen der Gesundheitsbehörden in der Tschechischen Republik.

Pandemie bedroht Rosenproduktion

Die Pandemie hat auch die Parfümindustrie schwer getroffen und damit auch das Rosenölgeschäft. 40% der Ölrosen wurden im vergangenen Jahr nicht abgeerntet. Die Situation ist auch in diesem Jahr kritisch.

Für die Rosenproduktion könnte dieses Jahr ein verlorenes Jahr werden. Viele Destillerien im Land gaben bekannt, dass sie im Frühjahr keine Kampagne für den Aufkauf von Rosen planen. Sie verfügen nicht über genügend finanzielle Mittel für den Aufkauf und die Verarbeitung von Ölrosen. Außerdem hätten sie genügend Bestände vom Vorjahr, die sie nicht an den Markt gebracht haben, kommentierte für den BNR-Stara Sagora der Vorsitzender des Berufsverbandes der Rosenölhersteller Hristo Nikolow.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Diana Zankowa und Nachrichtenteam

Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa




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