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Covid-19 in Bulgarien: Tag 377

Foto: mh.government.bg

Neue Impfstofflieferungen von „AstraZeneca“ und „Moderna“ eingetroffen

In den letzten 24 Stunden hat Bulgarien mehr als 33.000 Dosen des Covid-19-Impfstoffs von „Moderna“ und über 16.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs“ erhalten. Das gab der Pressedienst des Gesundheitsministeriums bekannt.
Die Impfstoffe wurden sofort unter die regionalen Gesundheitsinspektionen im Land verteilt.
Die nächste Impfstofflieferung wird am 22. März erwartet, wenn uns „Pfizer“ 30.420 Dosen zustellen wird - um 9.300 Dosen mehr als erwartet.

Leichter Rückgang bei Covid-Neuinfektionen

4.008 neue Covid-19-Fälle wurden in den letzten 24 Stunden nach 17.973 durchgeführten Tests registriert, weist das Einheitliche Informationsportal über die Verbreitung des Coronavirus aus. Das sind 22 Prozent aller entnommenen Proben. Am Tag zuvor waren es 4.201 Corona-Fälle. Die meisten Neuinfizierten sind aus Sofia - 1.121, Burgas - 329 und Plowdiw - 312.

Die aktiven Infektionsfälle im Land sind 51.919. 8.082 Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, 670 davon auf Intensivstationen. 102 Personen sind mit Coronavirus verstorben, 1.584 Patienten wurden in den letzten 24 Stunden als genesen entlassen.

356.052 Dosen Impfstoff insgesamt wurden bisher verabreicht. In den letzten 24 Stunden wurden 5.350 Personen geimpft, 66.741 Personen haben bisher die zweite Dosis erhalten.

Neue lokale Epidemie-Maßnahmen nach Parlamentswahlen möglich

In 10 Tagen könne die hohe Zahl von Infizierten mit Covid-19 nicht bewältigt werden, doch durch die restriktiven Maßnahmen werde die Arbeitsbelastung in den Krankenhäusern gemindert werden. Das erklärte in einem Interview für das BNR-Programm Horizont Dozent Spas Spaskow. Da die Laborergebnisse von PCR-Tests nicht immer sicher seien, müssen Patienten mit Covid-19-Symptomen in den Krankenhäusern aufgenommen und stationär behandelt werden.

Dozent Spas Spaskow sagte ferner, dass allgemeine Maßnahmen für das ganze Land nicht effektiv seien, dafür aber lokale Maßnahmen. Nach den Parlamentswahlen müssen die Epidemie-Maßnahmen, falls erforderlich, fortgesetzt werden.

Schließung von Schulen führt zu frühen Ehen bei Roma

Covid-19 rief das Problem mit den frühen Ehen in der Roma-Gemeinschaft erneut auf die Tagesordnung, alarmiert Tanja Hristowa, Bildungsexpertin und Koordinatorin im Zentrum für zwischenethnischen Dialog und Toleranz „Amalipe“, informiert die BTA.

Im Berufsgymnasium in Pasardschik seien seit Anfang des Schuljahres 25 frühe Ehen geschlossen worden. Die Tendenz ist auch in Sliwen sichtbar.

Ein weiteres Problem während der Pandemie ist, dass Computer für den Online-Unterricht fehlen sowie die Fähigkeit, damit umzugehen. „Amalipe“ hat eine Akademie für Schüler-Mentoren geschaffen. Dort werden mehr als 180 Kinder aus dem ganzen Land geschult, um Gleichaltrige beim Erlernen des Umgangs mit Computern zu unterstützen, fügte Hristowa hinzu.

Vernachlässigte Prophylaxe erhöht Sterblichkeitsrate bei Covid-19

Der Anstieg der Sterblichkeit in Bulgarien pro 100.000 Einwohner ist besorgniserregend. Der Indikator sei das Ergebnis komplexer Faktoren, aber auch auf die unterlassene Prävention von chronischen Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck während der Pandemie zurückzuführen, erklärte in einem Interview für „Nova TV“ der Direktor der Regionalen Gesundheitsinspektion in Sofia, Dr. Dantscho Pentschew. Die Menschen haben die vorbeugenden Untersuchungen vernachlässigt, die regelmäßig durchgeführt werden sollten. Das sei der Grund, warum die Begleiterkrankungen es dem Virus ermöglicht hätten, seine Stärke zu zeigen, betonte Dr. Pentschew.

Von den eingeführten Beschränkungen für 10 Tage erwarten die Gesundheitsbehörden zumindest, dass die Zahl der neu Infizierten nicht steigt und die Krankenhauseinweisungen reduziert werden, erklärte Dr. Pentschew.

Vizepräsidentin bespricht Flüchtlingsprobleme während Pandemie
Vizepräsidentin Ilijana Jotowa hat den neuen Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) in Bulgarien, Narasimha Rao Nilagiri Lakshmi, empfangen. Sie haben die Bedingungen für Flüchtlinge in Bulgarien während der Pandemie besprochen. Jotowa wies darauf hin, dass die Betreuung von Flüchtlingen in der gegenwärtigen Krise noch notwendiger ist, um die Sicherheit der bulgarischen Bürger zu gewährleisten und zu verhindern, dass Ängste und Fremdenhass geschürt werden.
Erörtert wurde auch die Impfung von Flüchtlingen, die im Nationalen Impfplan nicht ausdrücklich erwähnt ist.
Der UNHCR-Vertreter betonte, dass mehr Programme für die Integration von Flüchtlingen in Bulgarien erforderlich seien. Die Covid-19-Pandemie hat sich auch auf die Arbeitschancen von Asylanten ausgewirkt, teilte der Pressedienst der Präsidentschaft mit.

Latschesar Tomow: In Bulgarien gibt es Voraussetzungen für liberalere Maßnahmen
Der zehntägige Lockdown wird einen sichtbaren Rückgang der Zahl der Covid-19-Fälle bewirken, aber es wird nicht ausreichen. Das erklärte Latschesar Tomow, Dozent am Institut für Informatik der Neuen Bulgarischen Universität, gegenüber dem BNR. Seine Berechnungen zeigen, dass bei einer korrekten Einhaltung des Lockdowns die Zahl der Covid-19-Fälle in zehn Tagen um 30 Prozent sinken könnte. Seinen Worten zufolge sei der Effekt von der Schließung der Schulen bereits sichtbar. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Infektion sei etwas gesunken. Sie Regierung serviere die harten Entscheidungen häppchenweise, damit sie von der Gesellschaft akzeptiert würden. Latschesar Tomow wies darauf hin, dass es in Bulgarien geeignete Bedingungen für liberalere Maßnahmen gäbe, da die Bevölkerung ziemlich verstreut lebt und es Regionen gibt, in denen es kaum Verkehr gibt. Schätzungen zufolge stecken 10 Infizierte durchschnittlich weitere 13 Menschen an. Der Mathematiker bezeichnete die Reisen nach Sansibar als „großes Risiko für unsere nationale Sicherheit, ja sogar für die europäische Sicherheit“.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Gergana Mantschewa und Nachrichtenteam

Übersetzung: Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa




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