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Covid-19 in Bulgarien: Tag 405

Foto: Radio Widin

Zwei Fälle einer Corona-Mutation in Nordbulgarien

„Bei zwei an der britischen Covid-Variante erkrankten Frauen in Nordbulgarien wurde eine Mutation im Spike-Protein festgestellt“. Das gab der Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und Parasitenkrankheiten Prof. Dr. Todor Kantardschiew bei einem Briefing der Gesundheitsbehörden bekannt. „Wir behalten diesen Virusstamm im Auge, erwarten aber nicht, dass sich die Welt vor ihm zu fürchten hat und er einen neuen Impfstoff oder eine neue Behandlung notwendig macht“, sagte er. Das Institut für Molekularbiologie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften nimmt eine Sequenzierung der Mutation vor. Die beiden Frauen wurden zu Hause behandelt und sind inzwischen wieder gesund.

Bulgarien im Begriff, unter bestimmten Bedingungen die dritte Corona-Welle einzudämmen
„Wir haben die dritte Corona-Welle im Griff, die Maßnahmen wurden rechtzeitig getroffen und haben Ergebnisse gezeitigt“, resümierte der scheidende Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow. „Das Gesundheitssystem hat dem Druck standgehalten, obwohl er merklich größer war“, ergänzte er. Die Zahl der Krankenhausaufenthalte sei rückläufig, das sei ein nachhaltiger Trend und werde in wenigen Wochen zu spüren sein, so Prof. Angelow. Die Zahl der geheilten Menschen übersteigt weiterhin die der Neuinfizierten. Dem Minister zufolge gibt es 3 Varianten zum Erreichen der Herdenimmunität. Laut der optimistischen könnte dies Ende Juni sein und laut der pessimistischsten - Ende August. Dann könnten wir uns einen Mangel an Maßnahmen oder minimale Restriktionen leisten.

Auflösung des Nationalen Krisenstabs von Abgeordneten kritisiert

Abgeordnete aus "Demokratisches Bulgarien", „Erhebe dich! Fratzen raus!“, "Es gibt ein solches Volk" und von der "Bewegung für Rechte und Freiheiten" kritisierten die Auflösung des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und -Bekämpfung durch die zurückgetretene Regierung.Sie bezeichneten die Auflösung in Anbetracht der medizinischen Krise als verantwortungslos.

Abgeordnete von „Es gibt ein solches Volk“ erklärten hingegen, dass die Auflösung des Stabs verspätet erfolgt sei. Wenn sie die Gelegenheit zu regieren haben, würden ein einen Stab aus Experten zusammenstellen und nicht aus Personen, die politische Aufträge ausführen.

Der zurückgetretene Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow verteidigte den ehemaligen Krisenstab und sagte, ihm hätten würdige Personen angehört, die in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen. Er präzisierte, dass nicht der Krisenstab, sondern der Gesundheitsminister die Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung trägt.

Ärzteverband appelliert für schnelle Bildung von neuem operativem Stab

Das nach der Auflösung des Nationalen Krisenstabs zur Coronavirus-Prävention und -Bekämpfung entstandene Vakuum müsse so schnell wie möglich überwunden werden. Dafür appellierte in einem Interview für das Bulgarische Nationale Fernsehen (BNT) der Vorsitzende des Bulgarischen Ärzteverbandes Dr. Iwan Madscharow. Es sei eine operative Struktur erforderlich, die die Situation verfolgt und analysiert und Lösungen vorschlägt, denn es gäbe definitiv keine Beweise dafür, dass das Virus verschwunden ist und wir zu unserer normalen Lebensweise zurückkehren können, unterstrich Dr. Madscharow. Sollte das Gesundheitsministerium sich dieser Aufgabe annehmen, so müsse das nur kurzfristig sein, bis ein neuer Krisenstab gebildet wird.

Weniger als 15 Prozent von 14.747 Covid-19-Tests positiv

2.185 sind die neuen Fälle von Coronavirus in den letzten 24 Stunden, weist das Einheitliche Informationsportal zum Coronavirus aus. Von den 14.747 durchgeführten Tests sind 14,82 positiv. Die meisten neuen Fälle sind in Sofia-Stadt – 538, gefolgt von Plowdiw - 232, Warna - 207 und Burgas - 125. Die aktiven Covid-19-Fälle sind 67.391. Die hospitalisierten Patienten sind 9.523, davon 811 auf Intensivstationen. 108 Personen sind in den letzten 24 Stunden an oder mit Covid-19 verstorben, 3.393 gelten als geheilt.

620.375 Impfstoffdosen wurden bisher verabreicht. In den letzten 24 Stunden wurden 14.998 Personen geimpft. 123.381 Personen erhielten die zweite Dosis.

Unternehmen fordern Verlängerung der staatlichen Unterstützung

54 Prozent der Mitglieder der bulgarischen Handelskammer erwarten Schwierigkeiten bei der Rückzahlung ihrer Bankschulden nach dem Ende des Kreditmoratoriums, ergab eine vom 13. bis 15. April durchgeführte Umfrage. 79 Prozent gaben an, dass sich die wirtschaftlichen Indikatoren ihres Geschäfts verschlechtern.50,6 Prozent vermuten, dass sie sich bis Ende 2022 wirtschaftlich erholen können. Nur 18,3 Prozent erwarten eine Erholung bis Ende 2021. Ein Viertel der Befragten äußerte sogar die Annahme, dass die wirtschaftliche Erholung erst nach 2022 erfolgen wird.

74 Prozent der Befragten rechnen mit Maßnahmen zur Unterstützung der Beschäftigung, 68 Prozent benötigen eine Unterstützung ihrer Zahlungsfähigkeit.Die meisten Befragten erwarten eine Verlängerung der bestehenden Unterstützungsmaßnahmen und schlagen vor, diese auszubauen, damit ein breiteres Spektrum von Unternehmen davon profitieren kann, berichtete BGNES.

EK genehmigt 562,5 Millionen Euro im Rahmen der REACT-EU-Initiative - auch für Bulgarien

Die Europäische Kommission hat im Rahmen der REACT-EU-Initiative zusätzliche Mittel für Bulgarien, Frankreich, Finnland und Litauen in Höhe von 562,5 Millionen Euro bewilligt. Sie sollen zur Erholung von der Covid-19-Pandemie beitragen.
Für Bulgarien werden die Mittel nach Änderungen des operationellen Programms „Wachstumsregionen“ bereitgestellt und sollen dauerhafte Änderungen der Infrastruktur und eine Modernisierung der medizinischen Dienstleistungen bewirken.

Bulgarien bei Anziehung ausländischer Touristen im Verzug

Mit Präferenzen ziehen die Nachbarn Bulgariens aktiv Touristen aus Israel, Großbritannien, Russland und Rumänien an. Noch bevor eine europäische Reiseverordnung verabschiedet wurde, haben sie bekanntgegeben, dass sie Gäste empfangen, die geimpft sind, eine Coronavirus-Infektion überstanden oder einen negativen PCR-Test haben, erklärte der Vorsitzende des Instituts für Analyse und Bewertung im Tourismus Rumen Draganow in einem Interview für den BNR. Er forderte PCR-Tests nur für Touristen aus Risikoländern zu verlangen, Online-Visa einzuführen, einschließlich für Urlauber aus Russland. Es sollte auch die politische Entscheidung eines jeden Landes berücksichtigt werden, seine Bürger in Destinationen wie Bulgarien reisen zu lassen.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Joan Kolew und Nachrichtenteam

Übersetzung: Georgetta Janewa, Rossiza Radulowa



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