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Mangel an qualifiziertem Personal und Infrastruktur in unserem Land schreckt potenzielle Investoren ab

Foto: Pixabay

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat ihre Prognose für die bulgarische Wirtschaft aufgrund des geringen Impfschutzes gegen das Coronavirus in der Bevölkerung und der politischen Krise gesenkt. Hat unser Land eine Chance, sich nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen zu erholen?

Laut dem jüngsten Bericht der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung werde unsere Wirtschaft in diesem Jahr um 4,2% wachsen, was um 0,3 % weniger als die Prognose von Juni sei. Im zweiten Quartal des Jahres habe das Pro-Kopf-Einkommen das Niveau des letzten Quartals von 2019 erreicht. Die Investitionen seien im Vergleich zur Vorkrisenzeit um 7% zurückgegangen, geht aus dem Dokument hervor.

„Das ist ein sehr deutliches Zeichen dafür, dass sich Bulgariens Wirtschaft nicht in dem Tempo unserer direkten Konkurrenten von der Pandemie erholt“, kommentierte die Chefredakteurin des Magazins Business Global, Krassimira Georgiewa, in einem Interview für BNR-Widin.

Vor Kurzem wurde auch die Makroprognose der Europäischen Kommission für den Herbst veröffentlicht, wonach das Wirtschaftswachstum in unserem Land rückläufig sei, weniger als 4%, im Unterschied zum allgemeinen Trend in der Europäischen Union für einen etwas stärkeren Anstieg als die Frühjahrsprognosen es vorsahen.

Zu den wichtigsten Ursachen für die mangelnde wirtschaftliche Entwicklung gehöre das Fehlen von ausgebildetem Personal. „Jeder ausländische Investor ist an Arbeitskräften und Infrastruktur interessiert“, betont Krassimira Georgiewa. Durch das Fehlen dieser beiden Hauptfaktoren könnten Bulgarien die Chance verpassen, dass ein großes Unternehmen seine Produktion von Asien nach Bulgarien verlagert, glaubt Krassimira Georgiewa. Im Moment gebe es eine solche Tendenz, dass Unternehmen sich in europäischen Peripherieländern niederlassen, wo der Arbeitsmarkt billiger ist.

Adrian Nikolow vom Institut für Marktwirtschaft legt die Betonung auf die Prognose, dass die Inflation, zumindest in den nächsten Jahren, über dem Vorkrisenniveau bleiben wird.

„Das ist ein Indikator, der sich direkt auf das Familienbudget bezieht, auf die Art und Weise, wie die Haushalte ihr Geld ausgeben“, erklärte Adrian Nikolow für den BNR-Widin und fügte hinzu, dass natürlich auch die politische Instabilität eine Rolle spielt.

Ob die Wahlen ein stabilisierender Faktor sein werden, könne noch nicht eingeschätzt werden, da die Verhandlungen über ein Koalitionskabinett noch am Anfang stehen.

„Wenn die nächste Regierung die Impfkampagne in den Mittelpunkt ihrer Politik rückt, wird das nicht nur zu einem größeren internationalen Vertrauen in unsere Wirtschaft führen, sondern auch zu einer größeren Berechenbarkeit. Wir sind weiterhin der Gefahr einer neuen Covid-Welle und einem möglichen Lockdown ausgesetzt.“

Der Inhaber einer Konfektionsfirma in Widin, Plamen Kamenow, glaubt ganz fest, dass der Optimismus ein Werkzeug zur Überwindung der Krise ist. „Ohne Optimismus werden wir unsere Probleme nicht lösen können“, behauptet er und hofft, dass die Neugewählten den richtigen Weg finden. Anderenfalls werde der Zerfall unseres Wertesystems und unserer Moral weitergehen.

Krassimira Georgiewa ist überzeugt, dass der erste Schritt der neugewählten Regierung die Erhöhung des Tempos, mit dem geimpft wird, sein muss. So sei schließlich auch die Prognose der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.

„Wenn die Menschen geimpft sind, wird das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben normal funktionieren. Wir haben keine andere Wahl“, glaubt Krassimira Georgiewa.

Redaktion: Diana Zankowa unter Verwendung von Interviews von BNR-Widin

Übersetzung: Georgetta Janewa




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