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Todor Kojuharov: Das Volkslied ist ein Universum und wird uns immer betören

Foto: Privatarchiv

Mit dem Buch „Die Magie des Liedes“ vermerkte der Volksliedsänger Todor Kojuharov sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Mit seiner samtweichen Stimme, den meisterhaft ausgeführten Ornamenten, seinem eingebungsvollen Gesang und sicheren Stil gehört er zu den besten Interpreten der Gesangfolklore Thrakiens. Er wurde 1956 im Dorf Mustrak in der Nähe der südbulgarischen Stadt Swilengrad geboren. Dort wuchs er mit den Liedern und Tänzen sowie all der anderen Folkloretraditionen der Bauern auf, was seinen weiteren Lebensweg bestimmen sollte. Bereits als Schüler beteiligte er sich am jährlich durchgeführten Festival „Das schmucke Thrakien singt und tanzt“, von dem er stets mit hohen Auszeichnungen nach Hause zurückkehrte. Er sang auch gern auf Hochzeiten und zu anderen Festen und gab Konzerte im ganzen Land, begleitet von berühmten Volksmusikorchestern, wie „Thrakien“, „Orpheus“, „Jambol“, „Pirol“, „Dimitrowgrad“ und der Konuschen-Gruppe. 1989 gründete er zusammen mit seiner Frau, Donka Kojuharova, eine eigene Volksmusikgruppe unter dem Namen „Südliche Rhythmen“.


Todor Kojuharov hat auf den verschiedensten Wettbewerben und Volksfesten im In- und Ausland eine Vielzahl an Preisen gewonnen. Genannt seien die Ersten Preise des Volksfestes von Stambolowo (1985 und 1986), des Gesangswettbewerbs in Warna (1996), die Goldmedaille auf der Welt-Musik-Olympiade in Los Angeles (1998) u.a. Der Sänger hat bei uns im Haus über 200 Aufnahmen thrakischer Lieder realisiert sowie 5 Alben mit authentischen und bearbeiteten Volksliedern, aber auch Schlagern auf Folkloregrundlage produziert, die gern auf Hochzeite gespielt werden. Viele Bulgaren erlernen Volkslieder dank des Wettbewerbs „Mit den Liedern von Todor Kojuharov“, der jährlich in Haskowo durchgeführt wird. Mit Dutzenden Konzerten erfreute der Sänger auch das Publikum im Ausland.

Unlängst beging Todor Kojuharov seinen 65. Geburtstag und feierte gleichzeitig mit ihm auch sein 50jähriges Bühnenjubiläum.

Ich singe seit frühester Kindheit“, erzählte uns der bekannte Sänger. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie man mich auf einen kleinen Stuhl stellte und ich das Lied „Goldenes Mädchen“ anstimmte. Auch im Tanzensemble meines Heimatdorfes Mustrak, Region Swilengrad, habe ich mitgemacht. Die Laienkunst dort war sehr gut entwickelt. Wir hatten zwei Tanzensembles, ich habe an beiden teilgenommen. Ich erinnere mich auch gut an ein Konzert in Radnewo mit der Konuschen-Gruppe. Damals machte ich meine ersten Aufnahmen für den BNR-Regionalsender Plowdiw, dann für BNR-Sofia. Ich habe auch an den Programmen der Konzertdirektion teilgenommen.

Am Vorabend der Weihnachtsfeiertage entsann sich der Sänger seiner Teilnahme an den Weihnachtssängern:

Im Dorf Mustrak hatten wir sehr gute Weihnachtssänger. Ich war ungefähr 11 Jahre alt, als mein Nachbar mich einlud, als „Katze“ mitzumachen. Die „Katze“ spielt in unserer Region in den Weihnachtssängerbräuchen eine besondere Rolle. Meine Aufgabe bestand darin, nach jedem Weihnachtslied die Hausherren daran zu erinnern, womit sie uns zu beschenken haben. „Miau, Wurst! Miau, Brotkringel!“ Zum Schluss musste ich ein schönes thrakisches Lied vortragen.

Am Vorabend der Weihnachts- und Neujahrsfeiertage wünsche ich allen Hörern vor allem Gesundheit und Güte. In meinen Begegnungen mit dem Publikum sehe ich immer wieder, wie das bulgarische Lied die Hörer verzaubert. Es ist ein Universum und wird uns für immer betören“, sagte Todor Kojuharov abschließend.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: kozhuharov.net




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