Ukrainische Streitkräfte haben die russischen Verteidigungslinien an mehreren Stellen der Frontlinie in der Nähe der Stadt Cherson durchbrochen. Laut Oleksiy Arestovych, Berater des ukrainischen Präsidenten, seien die Fähren, mit denen Russland den von ihm okkupierten Teil der Region Cherson versorgt, unter Beschuss genommen worden. Die ukrainischen Angriffe in den Regionen Cherson und Mykolajiw in der Südukraine seien erfolgreich abgewehrt worden, teilte seinerseits das russische Verteidigungsministerium mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte es ab, die jüngsten Ereignisse zu kommentieren und meinte: „Jemand möchte unsere Pläne wissen? Sie werden keinen wirklich verantwortungsvollen Menschen finden, der ihnen Einzelheiten verrät. Es ist Krieg!“
Die Ukraine hat zwischenzeitlich den Beginn einer Gegenoffensive angekündigt, um die von den russischen Streitkräften okkupierten Gebiete im Süden des Landes zurückzuerobern, berichtete Reuters. Die Agentur beschrieb den Schritt als „wachsende Selbstsicherheit angesichts westlicher Waffenlieferungen“.
„Wir haben Offensiven in verschiedene Richtungen begonnen, darunter auch in der Region Cherson“, informierte die Sprecherin des südlichen Kommandos der ukrainischen Streitkräfte, Nataliya Gumenyuk, zitiert von öffentlichen ukrainischen Medien. Die Ukraine setze westliche Hightech-Waffen ein, um russische Munitionsdepots zu treffen und Chaos im Nachschub zu schaffen. Gumenyuk sagte ferner, dass allein in der letzten Woche über zehn solcher Lagerhäuser getroffen wurden, was „den Feind zweifellos geschwächt“ habe.
Ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) unter der Leitung von Generaldirektor Rafael Grossi ist in der Ukraine eingetroffen und auf dem Weg zum KKW Saporischschja. Die Inspektion durch die Internationale Atomenergiebehörde wird voraussichtlich am Mittwoch beginnen und am Samstag enden. Experten sollen die auf dem Gelände der Anlage verursachten Schäden sowie den Zustand der Sicherheits- und Überwachungssysteme einschätzen. „Ohne Übertreibung wird diese Mission die schwierigste in der Geschichte der Behörde sein, bedenkt man die Kampfhandlungen der russischen Armee vor Ort und die brutale Art und Weise, mit der Russland versucht, seine Präsenz im KKW Saporischschja zu legitimieren“, kommentierte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte seinerseits, Russland sei an einer IAEA-Mission interessiert. „Militärische Spannungen können reduziert werden, indem Druck auf die Ukrainer ausgeübt wird, den Beschuss des KKWs Saporischschja und der angrenzenden Gebiete zu stoppen“, fügte er hinzu.
Sowohl Kiew als auch Moskau machen jeweils die andere Seite für die anhaltenden Angriffe auf das Werk verantwortlich.
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