Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen armenischer Flüchtlinge in mehreren Schüben nach Bulgarien, um den schrecklichen Massakern und Verfolgung im Osmanischen Reich und dem Völkermord nach dem Griechisch-Türkischen Krieg (1919-1922) zu entkommen. Sie hatten ihre Kinder dabei und nur wenige persönliche Gegenstände. Ihr Schicksal wird in der Ausstellung „Erinnerung“ im Regionalen Geschichtsmuseum in Sofia nachgezeichnet, die bis zum 30. November zu sehen ist. Anlass ist das 100-jährige Jubiläum ihrer Aufnahme in unserem Land.
„Diese Flüchtlinge, ich nenne sie Überlebende, wurden von der bulgarischen Regierung und dem bulgarischen Volk mit Herzlichkeit und Mitgefühl empfangen. Hier fanden sie ein neues Zuhause, einen sicheren Ort, um ihr Leben neu zu organisieren, sich in die bulgarische Gesellschaft zu integrieren und zu entwickeln, aber auch ihre nationale Identität zu bewahren", sagte der Botschafter der Republik Armenien Armen Edigarian Armenien bei der Eröffnung der Ausstellung.
Sie wurde auf Initiative des Koordinierungsrates der armenischen Organisationen in Sofia in Partnerschaft mit der Kirche „Surp Kevork“, die geistige Stätte der Armenier in Plowdiw, organisiert. Die Vertreter der armenischen Gemeinschaft wollen ihren Vorfahren die Ehrerbierung erweisen und der bulgarischen Regierung und dem bulgarischen Land dafür danken, dass sie ihre Vorfahren in den 1920er Jahren aufgenommen haben“, sagte die Kuratorin der Ausstellung Katelina Pawlowa.
„Die Erinnerung an den schwierigen Umzug nach Bulgarien, der herzliche Empfang und ihr Alltag werden durch die Ausstellungsstücke, die die Familien ihr Leben lang begleitet haben und über Generationen weitergegeben wurden, lebendig“, erzählt Katelina Pawlowa.
70 Ausstellungsstücke, die meisten davon persönliche Gegenstände, erzählen bittere Geschichten. Darunter ist das Oberteil eines Hochzeitskleids mit einer meisterhaften Stickerei, Kleidungsstücke eines Kindes, das auf dem mühsamen Weg gestorben ist, ein nicht zu Ende gestickter Bettüberwurf, ein Teppich, der von einer Familie weiter benutzt wird, verschiedene Dokumente wie zeitweilige Aufenthaltsgenehmigungen, Visitenkarten, Familienfotos, Kirchenutensilien.
„Als wir uns für diese Ausstellung entschieden haben, sind wir mit vielen Vorbehalten an sie herangegangen, weil es darum ging, Gegenstände zu sammeln, die unsere Vorfahren vor über 100 Jahren mitgebracht haben. Schliesslich ist sie gelungen. Sogar etwas wie ein kleines Buch, ein Foto, etwas auf den ersten Blick unbedeutendes, ist ein Zeichen, dass Sie das, was Ihnen übergeben wurde, als etwas Wertvolles aufbewahren“, wandte sich Vartanush Topakbashiyan, Chefredakteurin der Zeitung "Jerewan" an die Anwesenden während der Eröffnungsfeier.
„Die Ausstellungsstücke erzählen Lebensgeschichten von 18 Familien, die vom Schrecken des Krieges und der Massaker geflüchtet sind. Die Besucher lernen so das Schicksal und das Erlebte der armenischen Flüchtlinge kennen“, erzählt die Kuratorin und fügt hinzu, dass die Exponate neben ihrem kulturellen Wert Reliquien sind, die aus den alten armenischen Territorien mitgebracht und seit Generationen bis heute in armenischen Familien aufbewahrt werden.
„Sie sind ein Symbol der Verehrung und Dankbarkeit der heutigen Generationen für die Lebensleistung ihrer Vorfahren, eine Erinnerung an das, was sie durchgemacht haben, um zu überleben und der armenischen Gemeinschaft in Bulgarien den Beginn eines neuen Lebens zu ermöglichen."
Spezieller Gast bei der Eröffnung der Austellung „Erinnerung“ war der bekannte bulgarische Komponist, Dichter und Sänger armenischer Abstammung Hagaschod Agasjan, der mit seinen Liedern für Tränen der Freude sorgte.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Dessislawa Semkowska, Regionales Geschichtsmuseum Sofia
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