Russland warnte, dass es die Gasexporte nach Europa stoppen werde, falls der Alte Kontinent versuchen sollte, den Ölpreis zu begrenzen. Der Exekutivdirektor von Gazprom, Alexei Miller, begründete die Drohung mit den gültigen Verträgen, in denen der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt sei.

Eine Deckelung des Ölpreises wurde bereits beschlossen und soll Anfang Dezember in Kraft treten.

In Kiew waren heute früh mehrere Explosionen zu hören – eine Woche nach Beginn der russischen Angriffe auf die Stadt. Laut Andriy Jermak, Leiter des Präsidialamts der Ukraine, sei das Zentrum der Hauptstadt von Kamikaze-Drohnen getroffen worden. Opfer wurden keine gemeldet. Präsident Wolodymyr Selenskyj informierte seinerseits über intensive Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Streitkräften um zwei Städte in der Region Donezk in der Ostukraine an.

Der ehemalige Kommandeur der amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Ben Hodges prognostiziert, dass die von Russland besetzte Halbinsel Krim bis zum Sommer nächsten Jahres befreit werden könnte. „Die Lage der Russen wird von Woche zu Woche schlimmer“, meinte er.

Russische Soldaten haben einen ukrainischen Dirigenten in seinem Haus erschossen, nachdem er sich geweigert hatte, an einem Konzert im besetzten Cherson teilzunehmen, teilte das ukrainische Kulturministerium mit. Yurii Kerpatenko habe abgelehnt, auf einer von den Besatzern angekündigten Veranstaltung zu dirigieren, die als Demonstration der sogenannten „Verbesserung des friedlichen Lebens“ in Cherson hingestellt wurde. „Eine der Hauptkomponenten der sowjetischen Politik war die Zerstörung der Kultur der einverleibten Länder. Die Besatzer von heute folgen dieser Strategie voll und ganz. Nachdem unsere Gebiete befreit sind, werden wir Dutzende und Hunderte solcher schrecklicher Geschichten erfahren“, kommentierte der ukrainische Schriftsteller Oleksandr Mykhed, der zu Beginn des Krieges in die Armee eingetreten ist.