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Privatsektor wird immer mehr auf ausländische Fachkräfte zurückgreifen

Weihnachtsboni wird es geben, aber nicht immer in Form von Geld

Foto: Pixabay

Der Krieg in der Ukraine, die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit und die Inflation in unserem Land haben zweifellos Auswirkungen auf die Einkommen der Menschen, aber auch auf ihre Kaufkraft. Während die Übergangsregierung nur zaghaft Gespräche mit den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden über die Festlegung eines neuen Mindestlohns begonnen hat, sieht sich der Privatsektor mit der aktuellen Realität konfrontiert und steht vor einer Neubewertung seiner derzeitigen Politik in Bezug auf die Leistungen an die Angestellten und die zusätzlichen materiellen oder immateriellen Anreize.

Die Unternehmen haben natürlich vor, ihre Mitarbeiter mit einem thematischen Weihnachtsgeschenk zu erfreuen, aber ein minimaler Prozentsatz von ihnen hat laut einer Umfrage einer führenden Personalagentur ein Budget für einen Bargeldbonus bereitgestellt, der bis zu 1/3 des Gehalts des Mitarbeiters ausmacht. An der Umfrage haben sich 100 bulgarische und internationale Unternehmen aus den Bereichen IT, Outsourcing, Telekommunikation, Finanzen, Handel und Produktion beteiligt. Nadezhda Wassilewa, Betriebsleiterin des Unternehmens, erklärt, dass die Firmen bereits sind, für Abwechslung zu sorgen. Neben den Weihnachtspartys sollen auch Boni ausgezahlt werden, wenn auch weniger als üblich. In manchen Betrieben will man auch Weihnachtsvoucher verteilen.

Die Umfrage zielte auch darauf ab, die Aufmerksamkeit auf die alltäglichen Probleme zu lenken, mit denen Personalvermittler in Bezug auf Mitarbeiterengagement und Personalengpässe konfrontiert sind. Nadezhda Wassilewa stellt fest, dass die Arbeitgeber immer erfinderischer in ihrem Bestreben werden, die Mitarbeiter zu halten und ihnen das Gefühl zu geben, in der Firma gut aufgehoben zu sein.

Die Lage auf dem bulgarischen Arbeitsmarkt ist unspektakulär. Die Unternehmen, die Personal abbauen wollen, machen laut einer Umfrage der Bulgarischen Konföderation für Beschäftigung rund 14 % aus. 86% der Unternehmen hingegen wollen die Zahl ihrer Mitarbeiter behalten oder sogar erhöhen, sagte der Personaler Georgi Parwanow im BNR.

„Obwohl niemand weiß, was uns bevorsteht, gelangen die Veränderungen auf den internationalen Märkten immer mit einer gewissen Verzögerung von drei bis sechs Monaten nach Bulgarien. Es wird eine gute Wintersaison erwartet. Die Saisonarbeit wird sich erhöhen, der Trend zum Import von Arbeitskräften aus Drittstaaten fortsetzen,“ behauptet Georgi Parwanow und gibt bekannt, in welchen Wirtschaftszweigen der größte Personalmangel herrscht.

„Die größte Nachfrage herrscht derzeit nach Angestellten für den Dienstleistungssektor, das Hotel- und Gaststättengewerbe und nach Lagerarbeitern“, sagt Georgi Parwanow, der aber davon ausgeht, dass Bulgarien demnächst beginnen wird, Ingenieure und Personal für mittlere Expertenpositionen aus dem Ausland anzuheuern. Es könne auch dazu kommen, dass eines Tages Ärzte und Lehrer „importiert“ werden, glaubt der Experte.

Was die ukrainischen Flüchtlinge und ihre Möglichkeit der Verwirklichung in unserem Land betrifft, ist der Experte skeptisch, ob wir sie halten können.

„Trotz der großen Zahl ukrainischer Flüchtlinge, über 300.000, die seit Beginn des Ukraine-Krieges in Bulgarien Zuflucht gefunden haben, haben nur 6.000 bis 7.000 von ihnen in Bulgarien Arbeit gefunden. Der Grund dafür ist, dass die meisten von ihnen Frauen ohne Bulgarisch- oder Englischkenntnisse sind, die nur Russisch und Ukrainisch sprechen. Der zweite Grund ist, dass sie zugeben, nicht vorzuhaben, langfristig in unserem Land zu bleiben und vorhaben, bei der ersten Gelegenheit in die Ukraine zurückkehren", erläutert Georgi Parwanow die Situation.

Dafür kommen immer mehr russische Flüchtlinge nach Bulgarien mit steigender Tendenz. Es ist wichtig zu verstehen, welche Position unser Land vor dem Hintergrund der differenzierten Vorgehensweisen in anderen europäischen Ländern einnehmen wird. In einigen sind sie willkommen, andere wiederum verweigern ihnen nicht nur das Arbeitsvisum, sondern sogar das Touristenvisum.

Zusammengestellt von: Joan Kolev

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Pixabay


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