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Prof. Mario Hossen: „Musik ist zeitlos“

Foto: Archiv

Heute Abend gibt das Kammerorchester „Camerata Orphica“ ein Konzert im Nationalen Kulturpalast in Sofia. Dirigent und Solist ist der Flötenspieler Philippe Bernold aus Frankreich. Als Solisten treten auch Mario Hossen (Violine) und der Schweizer Pianist Adrian Oetiker auf.

Mit 8 Jahren hatte Mario Hossen sein Debüt als Solist. Er erhielt seine musikalische Ausbildung in Sofia, Wien und Paris. Prof. Hossen ist ein Solist von Weltrang und Doctor Honoris Causa der Neuen Bulgarischen Universität. Er ist angesehener Musikpädagoge, dessen Zöglinge auf etlichen internationalen Musikwettbewerben und Festivals in Europa und Asien die höchsten Auszeichnungen erhalten. Gespielt hat Mario Hossen mit dem English Chamber Orchestra, dem Bruckner Orchester Linz, der Königlichen Philharmonie, dem Tschaikowsky-Symphonieorchester des Moskauer Rundfunks, dem Sinfonieorchester an der Mailänder Scala und vielen anderen mehr. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter der internationalen Musikakademie und des Musikfestivals „Orpheus“, die jedes Jahr in Wien veranstaltet werden. Prof. Hossen spielt auf einer Guadagnini-Geige aus dem Jahr 1749, die ihm von der Österreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellt wurde.

Ich freue mich sehr, hier zu Gast zu sein. Wir werden dem Sofioter Publikum ein sehr interessantes und anspruchsvolles Programm präsentieren“, sagte Prof. Hossen. „Das Konzert ist aus dem Zyklus „Solisten-Interpreten“. Es handelt sich dabei um eine Co-Produktion der Neuen Bulgarischen Universität und des Nationalen Kulturpalasts in Sofia. Wir werden eine musikalische Reise durch unterschiedliche Epochen unternehmen – von Bach über die klassischen Werke von Mozart bis hin zum romantischen Mendelssohn. Unser Gast Prof. Philippe Bernold gehört zu den emblematischen Vertretern der französischen Flötenschule, er ist angesehener Pädagoge und Konzertkünstler von Weltrang. Auf unserem Programm stehen die Suite Nr. 2 für Flöte von Johann Sebastian Bach, das Konzert für Violine, Klavier und Streichorchester von Mendelssohn, in dem ich und der Adrian Oetiker als Solisten auftreten werden. Den Gipfel unseres Konzerts bildet die 40. Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart. Maestro Oetiker gehört zu den führendsten Pianisten und besten Brahms- und Beethoven-Interpreten der Welt. Er ist Professor an der Musik-Akademie in Basel und an der Hochschule für Musik und Theater in München. Uns verbindet eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit“, erläutert Prof. Mario Hossen.


Unser Programm aus dem Zyklus „Solisten-Interpreten“ präsentieren wir traditionsgemäß auch im Festival- und Kongresszentrum in Warna, wo wir immer vor vollen Sälen auftreten. Ich blicke voller Ungeduld unseren Treffen mit dem Publikum in Sofia und Warna entgegen, das ich sehr liebe. Der kreative Prozess ist das Konzert. Es ist ein magischer und sehr emotioneller Moment, eine zeitlose Symbiose zwischen genialen Musikerautoren, Interpreten und verständigem Auditorium. Die Begegnung mit dem bulgarischen Publikum ist ein bezauberndes Erlebnis, welches sich schwer in Worte fassen lässt“, meint Prof. Mario Hossen.

Über das Mäzenatentum in Bulgarien und die jungen Nachwuchsmusiker, die unser Land ruhmreich in der Welt vertreten, sagte er:

Ich bin ein Optimist, da es in Bulgarien Menschen mit dem Geist von Aufklärern gibt. Was im 19. Jahrhundert passiert ist, kann sich auch im 21. Jahrhundert wiederholen. Auch künftig wird es talentierte und tatkräftige Menschen mit einer globalen Auffassung von Kunst und Kulturgeben, die das Antlitz Bulgariens prägen. Diese Menschen und vor allem ihre Kinder, die im Ausland studieren und danach wieder in die Heimat zurückkehren, um hier etwas zu vollbringen, sind Patrioten mit aufklärerischem Geist. Betrachtet man aber die Lage momentan von der Seite, sieht sie geradewegs tragisch aus. Viele Jugendliche wandern selbst ohne die nötige Vorbereitung aus, um ihr Glück im Ausland zu versuchen. In den letzten 25 Jahren haben wir Grundfeste und Prinzipien verloren, die die alte bulgarische Schule gut ausgeprägt hatte. Sie hat gut funktioniert und Plejaden von wunderbaren Musikern erschaffen. Sie haben ihre Ausbildung hier in Bulgarien erhalten, manche haben ihr Werk in der Heimat fortgesetzt, andere sind führende Orchestranten und Konzertmeister in europäischen Orchestern geworden, die den Ruhm Bulgariens als Land mit guten Traditionen in die Welt tragen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, immer wieder in die Heimat zurückzukommen, um zur Wiedergeburt der bulgarischen Geigenschule beizutragen. Es gibt hier momentan zehn außerordentlich begabte und motivierte junge Leute, die Wettbewerbe im Ausland gewinnen, aber wieder nach Bulgarien zurückkehren, um das heimische Publikum zu erfreuen, das ihre Erfolge feiert. Diese jungen Musiker schließen ihre Ausbildung hier ab und zwar auf einem extrem hohen professionellen Niveau. Gemeinsam arbeiten wir, Pädagogen und unsere Studenten, an einer sehr schönen und romantischen Aufgabe zusammen – der Wiedergeburt der Geigenschule in Bulgarien“, sagte abschließend Prof. Mario Hossen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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