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Blickpunkt Balkan

Rumänien streitet Atomwaffenverlagerung aus der Türkei ab

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Die USA sollen heimlich mit einer Verlagerung ihrer Atomwaffen aus der Türkei nach Rumänien begonnen haben. Darüber berichten mehrere internationale Medien übereinstimmend. Rumänien streitet allerdings dies ab.
Mit der angeblichen Verlagerung von Atomwaffen aus dem türkischen Stützpunkt Incirlik in den rumänischen Stützpunkt Deveselu würden nukleare Raketen so nahe an Russland rücken wie noch nie. Hintergrund sei, dass die USA wegen der Spannungen mit der Türkei damit begonnen hätten. Die Entscheidung sei nach dem Putschversuch in der Türkei gefallen.
Die Sprecherin der US-Luftwaffe, Deborah Lee James, hatte noch am Mittwoch im Foreign Press Club in New York City Spekulationen dementiert, wonach die US-Nuklearwaffen aus der Türkei verlagert werden sollen. Auch Rumäniens Verteidigungsminister Mihnea Motoc (auf dem Foto) stritt ab, inzwischen US-Atomraketen zu beherbergen.


Türkei will binnen sechs Jahren EU beitreten

Снимка Die Türkei will ihrem EU-Botschafter zufolge spätestens in sechs Jahren Mitglied der Europäischen Union werden, meldet die APA. Bevor die Republik 2023 hundert Jahre alt werde, wolle das Land der Union beitreten, sagte Selim Yenel. "Es wäre die Krönung für mein Land, dann Mitglied der Europäischen Union zu sein." Die Türkei strebe eine "vollwertige Mitgliedschaft" an.
In einem Interview für Die Welt gibt der türkische EU-Botschafter zu, dass es derzeit tiefes Misstrauen zwischen Ankara und Brüssel gebe. Im Hinblick auf die geplante Visa-Liberalisierung verlangte Yenel Zusicherungen der EU. Yenel schließt nicht aus, dass die EU die Visapflicht für türkische Staatsbürger auch nach Oktober beibehalten wird. 2017 sei dafür eine inakzeptable Frist. „Die Liberalisierung muss noch in diesem Jahr erfolgen“, sagte der Botschafter.


Griechenland prüft Asylanträge von türkischen Piloten

In Griechenland beginnen die Anhörungen zu den Asylanträgen von acht türkischen Piloten, die während des Putschversuchs in der Türkei in das Nachbarland geflüchtet waren. Ankara hatte am Mittwoch offiziell die Auslieferung der Soldaten beantragt. Die Türken waren unmittelbar nach dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli mit einem Armeehubschrauber in Alexandroupolis gelandet. Ein Gericht verurteilte sie wegen "illegaler Einreise" zu jeweils zwei Monaten Haft auf Bewährung.


Türkei hält nach Putschversuch mehr als 40.000 Menschen in Haft

Auch mehr als vier Wochen nach dem Putschversuch in der Türkei reißt die Welle der Festnahmen und Entlassungen nicht ab. Bisher seien 40.029 Menschen festgenommen worden, sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Gegen 20.355 von ihnen sei Haftbefehl ergangen. Bereits 79.900 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hätten ihre Posten räumen müssen.


Griechenland will neue Flüchtlingsunterkünfte bauen

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Griechenland baut nach Angaben aus Regierungskreisen wegen der Überfüllung in den Flüchtlingsunterkünften zahlreiche neue Einrichtungen. Diese sollten je 1000 Menschen aufnehmen und hochwertiger und dauerhafter als die bestehenden sein. Parallel dazu sollten Asylanträge schneller bearbeitet werden. Nach Regierungsangaben sind auf fünf griechischen Inseln im Moment mehr als 10.700 Flüchtlinge in Einrichtungen untergebracht, die eigentlich nur für 7.450 gedacht waren.


Rumänien verstärkt Grenzüberwachung

Um die illegale Einreise von Flüchtlingen zu unterbinden, verstärkt Rumänien die Überwachung an der Grenze zum Nachbarland Serbien. Der Grenzschutz solle personell verstärkt und mit Spürhunden, Wärmebildkameras und einem Hubschrauber ausgerüstet werden, teilte das Innenministerium in Bukarest mit.
Rumänien reagiert damit auf Versuche mehrerer Flüchtlingsgruppen, von Serbien aus in das Land einzureisen. Rumänien gehört bislang nicht zur Hauptroute von Flüchtlingen aus den nahöstlichen Konfliktgebieten Richtung Westeuropa.


Türkei drängt auf Umsetzung des Pipeline-Projekts TurkStream

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 „Wir sollten die Bauarbeiten am TurkStream umgehend beginnen. Andernfalls droht der Türkei 2019 eine Gaskrise“, hat der Vorstandschef von Bosporusgas, eines der führenden türkischen Energieunternehmen, Ali Sen erklärt.
Die Verhandlungen über das Pipeline-Projekt wurden nach der Abkühlung der Beziehungen zwischen Moskau und Ankara wegen des Abschusses eines russischen Kampfjets eingestellt. Am Vorabend des Treffens zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Sankt Petersburg hieß es, die türkischen Behörden seien „bereit, unverzüglich Schritte zur Umsetzung von TurkStream zu unternehmen“.


Kroatien mit eigener Variation von Foodsharing

In der kroatischen Adriastadt Zadar wurde dieser Tage der erste sog. “Solidaritätskühlschrank” eröffnet. Dort kann man Nahrung und Getränke für sozialschwache Mitbürger reinstellen, die sich frei daran bedienen können.
Der erste Kühlschrank für Bedürftige wurde in einem kleinen Lebensmittelladen aufgestellt. Der Ladenbesitzer hatte eine ähnliche Aktion in Spanien gesehen und sich ein Beispiel daran genommen. Die Kunden finden die Idee sehr gut, da sie dadurch brauchbare Nahrungsmittel nicht mehr wegwerfen, sondern Mitbürgern zur Verfügung stellen können, berichten kroatische Medien.


Serbien streitet über mögliches Denkmal von Milosevic

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Die serbische Regierungspartei schließt ein Denkmal von Slobodan Milosevic nicht aus. Der serbische Außenminister und früherer Sprecher des serbischen Diktators zitierte aus dem Urteil des UN-Tribunals in Den Haag, wonach Milosevic und Serbien „keine Schuld“ an den im Bosnienkrieg (1992–1995) begangenen Verbrechen haben. Der Ehrenvorsitzende der regierenden Sozialisten Milutin Mrkonjic erklärte sogar: „Wir wissen alle, dass Milosevic unschuldig war. Er sollte ein Denkmal und eine nach ihm benannte Straße erhalten.“
Dagegen liefen Menschenrechtsorganisationen in Serbien Sturm. Mit unvollständigen Angaben und „falschen Schlussfolgerungen“ versuche die Regierung in Belgrad ein Bild des „unschuldigen“ Milosevic zu zeichnen, kritisieren sie. Das Kabinett versuche eine „Geschichtsrevision“.


Kroatien verkauft nun auch Inseln

In Kroatien stehen nicht nur Schlösser zum Verkauf. Auch Inseln können sich gutbetuchte Käufer gönnen. In den letzten 14 Jahren wurden fünf der Insgesamt 1244 kroatischen Inseln verkauft, doch suchen etliche noch nach einem neuen Besitzer. Die Preise für das private Inselparadies reichen von 130.000 bis 6 Millionen Euro. Vor kurzem sorgte eine englische Investorengruppe in Kroatien für Aufsehen, als sie die Insel Obonjan auf 43 Jahre gemietet hat, um daraus eine Party-Insel zu machen. Die lautstarke Einweihungsparty hat bereits stattgefunden.

Zusammengestellt von Vessela Vladkova

Fotos: mapn.ro, BGNES, Archiv


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