Die heutige Presse befasst sich mit den anhaltenden Spannungen zwischen Bulgarien und der Türkei am Vorabend der Parlamentswahlen in unserem Land. Anlass dafür liefert die gestrige Äußerung des türkischen Präsidenten Erdogan, Bulgarien würde die Türken im Land vor den Wahlen „unter Druck“ setzen, was für Ankara unakzeptabel sei. Nachdem sich Erdogan mit halb Europa zerstritten hat, legt er sich nun auch mit Bulgarien an und hat sich seine Wahlen vorgeknöpft, kommentiert in diesem Zusammenhang Sega. Die Zeitungen informieren auch über die scharfe Reaktion des bulgarischen Präsidenten Rumen Radew auf die Vorwürfe seines türkischen Amtskollegen. Unter dem Titel „Radew empfiehlt Erdogan, die Lektionen aus Geschichte und Geographie zu lernen“ hebt Dnewnik die Worte des bulgarischen Staatschefs hervor, dass Bulgarien keine Lektionen in Demokratie erteilt, aber auch keine erteilt bekommen will, vor allem durch Länder, die sich nicht an die Obrigkeit des Gesetzes halten. Nachdem gestern bekannt wurde, dass Ankara den bulgarischen Aussiedler einen elftägigen Urlaub für die bulgarischen Wahlen gegeben und sie aufgefordert hat, Wahlwerbung in ihren Heimtorten zu betreiben, will das Parteibündnis „Vereinigte Patrioten“ die Blockaden an der bulgarisch-türkischen Grenze wieder aufnehmen und verhindern, dass Busse mit Wahltouristen aus der Türkei nach Bulgarien gelangen, schreibt Sega. Die Blockaden sollen am Sonntag Mittag aufgehoben werden. Die Patrioten haben ausgerechnet, dass allein in dieser Woche über 100 Busse und zahlreiche Minibusse, über die aber keine Statistik geführt wird, über den Grenzübergang Kapitan Andreewo nach Bulgarien gekommen sind. Informationen der türkischen Nachrichtenagentur Dogan zufolge werden in Bulgarien mindestens 1.200 Personen aus dem Istanbuler Stadtteil Avcılar und mindestens 4.500 aus Bursa votieren. Sega berichtet auch, dass der türkische Arbeitsminister Mehmet Müezzinoğlu, der unlängst für seine öffentliche Wahlwerbung für eine bulgarische Partei bekannt wurde, nun erneut in die Rolle von Ankaras Sprecher geschlüpft sei und die Erwartung geäußert habe, dass die bulgarische Seite die Sicherheit der Transporte der Aussiedler gewährleisten und sie nicht daran hindern wird, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Müezzinoğlu hat Bulgarien vor türkischen Medien kritisiert, es würde mit „Ängsten aus der Vergangenheit“ leben und „sinnlose Unannehmlichkeiten“ bereiten, weil es das enorme Potential der Türkei fürchte. Die Tageszeitung 24 Stunden wiederum zitiert die Worte des Vorsitzenden der WMRP Krassimir Karakatschnow, man würde in der Türkei die bulgarischen Aussiedler dazu zwingen, in die Busse zu steigen, um in Bulgarien zu wählen.
Zusammengestellt von: Stoimen Pawlow
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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