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Pomorie feiert seinen Stadtheiligen mit einem Folklorefestival

Foto: pomorie.bg

Das Georgskloster des bulgarischen Schwarzmeerstädtchens Pomorie ist den Einheimischen, wie auch Gästen der Stadt heilig. Es könnte auch nicht anders sein, denn der heilige Georg wird hier besonders verehrt, weil er der Stadtheilige ist. Und so herrscht um den Tag des heiligen Georg am 6. Mai stets großer Trubel.

Laut einer Legende, die sich die Bewohner von Pomorie erzählen, habe sich vor langer, langer Zeit an dem Ort, an dem sich heute das Georgskloster befindet, ein reicher türkischer Händler namens Selim Bey niedergelassen. Trotz allen Reichtums, das er angehäuft hatte, war er unglücklich, denn er litt an einer schweren Krankheit. Das Schicksal meinte es aber gut mit ihm, weil er kein schlechter Mensch war und höhere Kräfte sandten einem seiner Diener einen Traum. Er beeindruckte ihn stark, denn auf übernatürliche Weise wurde ihm eine Stelle gezeigt, wo eine Heilwasserquelle verborgen sei. Er erzählte am nächsten Morgen den Traum seinem Herrn, der von der lebhaften Erzählung des Dieners und der prophezeiten Heilung stark angetan war. Und schon griff man zu den Spaten und grub an der besagten Stelle. Nicht lange und es sprudelte aus dem Loch eine Quelle. Mehr noch! Ans Tageslicht kam eine Marmorplatte mit einem Relief, das den heiligen Georg zeigte. Aus der Quelle sprudelte tatsächlich Heilwasser, denn Selim Bey wurde davon wieder gesund. Aus Dankbarkeit nahmen er und seine ganze Familie den christlichen Glauben an und bauten an der Quelle eine kleine Kapelle. So wurde das Georgskloster von Pomorie gegründet.

In der Nähe des Georgsklosters befindet sich im Georgsviertel die Freilichtbühne des örtlichen Kulturhauses von Pomorie. Alljährlich ist sie in den Tagen um den Georgstag Austragungsort eines Folklorefestivals, das vom Heimatbund Thrakien organisiert wird.

Ich erinnere mich gern zurück, als der thrakische Heimatbund vor 14 Jahren die Initiative ergriff und ein Festival in Pomorie ins Leben rief“, erzählt uns Elena Murdschewa, Vorsitzende des Heimatbundes in Pomorie. „Am Anfang war es sehr schwer und die ersten Schritte waren noch recht zaghaft, weil es in Pomorie nie ein Folklorefestival gegeben hat und wir keine Erfahrungen bei der Organisation einer solchen Veranstaltung hatten. Heute können wir mit großer Zufriedenheit auf das Erreichte schauen – das Festival erfreut sich eines überaus regen Interesses. Jedes Jahr kommen immer mehr Teilnehmer. Unser Festival hat sich in ein beliebter Treff für Folkloreliebhaber aus dem ganzen Land entfaltet. Die Stimmung ist einmalig. Es ist angenehm zu wissen, dass alljährlich in unserer schönen Stadt am Meer von überall her Volksmusik erklingt. Das Fest bereiten wir lange vor, damit es wirklich gelingt.

Die diesjährige Ausgabe des Folklorefestovals von Pomorie beginnt heute. Angereist sind bereits über 100 Teilnehmer, die aus dem ganzen Land stammen. Die wichtigste Teilnahmebedingung ist, dass der Interpret mindestens ein Lied über Ostern oder den heiligen Georg vortragen muss. Die Gäste des Festivals sind immer wieder überrascht, wie reichhaltig und vielfältig die bulgarische Folklore ist. Und so hat es die Jury jedes Mal nicht leicht, die besten Sängerinnen und Sänger auszuwählen. Für sie gibt es Geldpreise, die von der Gemeinde von Pomorie, dem Kulturhaus dieser Stadt und dem Kloster bereitgestellt werden, denn das Festival findet unmittelbar neben dem Georgskloster statt und wird rege von den Klosterbrüdern unterstützt.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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