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Wer wird „König der Geschichte“?

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Erinnern Sie sich, welche ihre Lieblingsfächer in der Schule waren? Für mich waren das Literatur und manchmal auch Geschichte. Manchmal, denn viel Lehrstoff ist Pflicht und wird weniger aus eigenem Interesse heraus gelernt. Außerdem erfordert die Geschichte das Auswendiglernen vieler Jahreszahlen und eines Haufens an Informationen über die Gründung, Blüte und Verfall von Staaten, den Wechsel von Herrschern und Dynastien usw. Sie entsinnen sich, nicht wahr? Für jene, die noch zur Schule gehen und sich damit abplagen müssen, gibt es eine gute Nachricht, zumindest was die bulgarische Geschichte betrifft. Schüler, wie auch ihre Eltern können das Wichtigste aus der Zeit des Mittelalters, der osmanischen Fremdherrschaft und auch der Neuzeit erfahren, während sie sich mit dem Spiel „König der Geschichte“ beschäftigen. Wie wurde die Idee zu einem solchen Spiel geboren und welche sind die Regeln? Mit diesen Fragen wandten wir uns an den Ideenvater des Spiels Kalin Radulow, Lehrer für unternehmerische Kompetenz:

Die Idee kam in einer unserer Wahlfachstunden auf“, erinnert er sich. „Die Grundlage für eine gute Geschäftsidee besteht darin, die Frage bzw. das Problem herauszukristallisieren, das das Produkt lösen hilft. In unserem Fall waren das die Jahreszahlen, die die Schüler im Fach Geschichte lernen müssen, was dieses Fach automatisch zu einem langweiligen Fach abstempeln kann. Wir begannen also darüber nachzudenken und Ideen zu unterbreiten. Eine darunter war, ein Spiel zu gestalten. Ich bin ein großer Fan von Gesellschaftsspielen und bin Inhaber eines Klubs für solche Freizeitbeschäftigungen. Daher habe ich meinen Schülern geholfen, den passenden Aufbau zu finden, wie auch das, was sie gern darin einbeziehen würden und was nicht. Die Spielregeln sind folgende: Jeder Spieler hat vor sich Ereignis-Karten. Die Anzahl der Karten ist bei mehr Spielern geringer, damit das Spiel nicht allzu lang dauert. Sie sind etwa 5 oder 6 an der Zahl. Immer gibt es ein Anfangsereignis, mit dem das Spiel beginnt. Die Aufgabe eines jeden Spielers besteht darin, seine Ereignis-Karten auf der Zeitskala richtig einzuordnen. Man braucht dabei nicht das konkrete Jahr zu wissen, oder zu nennen.“

Das Jahr steht auf der verdeckten Seite der jeweiligen Ereignis-Karten, über die jeder Spieler verfügt. Zusätzlich geben die Karten Auskunft über das entsprechende Ereignis. So erweisen sich die Karten als ein Helfer, sich die grundlegenden Ereignisse und die Jahresangaben einzuprägen.

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Mit einem Mal wird das Spiel jedoch komplizierter, den auf dem Tisch liegen zunehmend mehr Ereigniskarten und demzufolge wird auch die Möglichkeit, Fehler zu begehen, größer. Wenn ein Spieler ein Ereignis richtig einordnet, darf er eine Sonderkarte ziehen, die das Spiel auf verschiedene Weise verändern kann. Einige Sonderkarten gewähren einen zusätzlichen Zug, mit dem Spieler dann den anderen Teilnehmern voraus ist. Sieger wird jener, der alle seine Ereignis-Karten losgeworden ist. Falls das Spiel mit einem Gleichstand endet, wird ein „Duell“ veranstaltet. Es wird eine Ereigniskarte gezogen, wie auch eine Jahreszahl und es siegt der, der als erster die richtige Antwort gibt, ob das Ereignis vor oder nach diesem Jahr stattgefunden hat.

„König der Geschichte“ gehört zu jenen Gesellschaftsspielen, die als lehrreich bezeichnet werden können. Das Spiel erleichtert nicht nur den Lernprozess, seine Autoren selbst sind Schüler der hauptstädtischen Elin-Pelin-Schule. Der Erfolg des Spieles ist garantiert, denn die Nachfrage nach ihm ist enorm groß. Noch bevor es offiziell am 19. Oktober vorgestellt wird, ist es in aller Munde. Kalin Radulow erklärte uns, dass das Spiel noch nicht im Ausland angeboten werden könne, da es momentan nur auf Bulgarisch ist und lediglich die bulgarische Geschichte betrifft und nicht die europäische oder Weltgeschichte. Im Namen des Entwicklungsteams dankte Kalin Radulow dem Verleger – die Seite bulgarianhistory.org, ohne deren Hilfe das Spiel „König der Geschichte“ lediglich ein zwar erfolgreiches, aber nicht realisiertes schulisches Projekt geblieben wäre.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: bulgarianhistory.org und Privatarchiv



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