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Konzert anlässlich des Nationalfeiertags von Ungarn

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Pianistin Dora Delijska
Foto: BGNES

Werke von Franz Liszt, Zoltán Kodály und Béla Bartók werden an diesem Samstag im renommierten Bulgaria-Saal in Sofia erklingen. Das Konzert der Sofioter Philharmonie, die unter der Stabführung  des anerkannten ungarischen Dirigenten Gábor Hollerung spielen wird, ist dem 23. Oktober gewidmet, der in Ungarn als der Beginn der Revolution und des Freiheitskampfes 1956 sowie als der Tag der Proklamation der Republik Ungarn im Jahr 1989 begangen wird und als einer der drei Nationalfeiertage des Landes gilt.

An dieser Stelle sollte auch daran erinnert werden, dass am Tag vor dem Konzert am 19. Oktober der Tag der bulgarisch-ungarischen Freundschaft vermerkt wird. Am gleichen Tag ehrt die Bulgarisch Orthodoxe Kirche den Heiligen Iwan aus dem Rila-Gebirge. In der Vita des Heiligen ist vermerkt, dass der ungarische König Bela III. im Jahre 1183 während eines Feldzugs gegen Byzanz, unter dessen Herrschaft sich Bulgarien in jener Zeit befand, die Stadt Sredetz (heute Sofia) einnahm und die Gebeine des Heiligen Iwan Rilski in seine Hauptstadt Gran (Esztergom) überführte. Laut einer Überlieferung habe der dortige römisch-katholische Bischof öffentlich verkündet, dass ihm ein solcher Heiliger unbekannt wäre. Für diese Worte habe ihn der Heilige mit Stummheit bestraft. Erst als sich der Bischof vor den Gebeinen des Heiligen verneigte, habe er seine Stimme wiedererlangt. Beeindruckt von diesem Wunder brachten die Ungarn die Gebeine des heiligen Iwan Rilski mit einem feierlichen Umzug wieder nach Sofia zurück. Das geschah im Jahre 1187 und ist historisch nachweisbar.

Der Tag der bulgarisch-ungarischen Freundschaft wurde 2016 ins Leben gerufen, doch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern reichen weiter in die Geschichte zurück. Nehmen wir beispielsweise die Ungarische Revolution von 1848/1849, als nach ihrer Niederlage eine größere Gruppe ungarischer Emigranten nach Schumen im heutigen Ostbulgarien flüchtete. Angeführt wurden sie vom legendären Anführer der Ungarischen Unabhängigkeitserhebung gegen Österreich Lajos Kossuth. Im Haus, in dem Kossuth lebte, ist heute ein Museum untergebracht, das der Unabhängigkeitsbewegung Ungarns gewidmet ist.

Die Komponisten, dessen Werke für das Konzert am 20. Oktober ausgewählt wurden, gehören zu den emblematischen Vertretern der ungarischen Kultur. Zoltán Kodály und Béla Bartók waren nicht nur Tonschöpfer, sondern auch eifrige Sammler der Folklore verschiedener Volker, einschließlich der bulgarischen. Franz Liszt, der ein Zeitzeuge der Kämpfe um die nationale Unabhängigkeit Mitte des 19. Jahrhunderts war, gehörte zu den eifrigen Verfechtern der Freiheitsidee. Solistin seiner „Ungarischen Fantasie für Klavier & Orchester“ ist die bulgarische Pianistin Dora Delijska, die in Wien studiert hat und dort auch lebt und arbeitet. Neben ihrer erfolgreichen Konzerttätigkeit gehört sie zu den Künstlern, die auf Instrumenten der Wiener Klavierfabrik Bösendorfer spielen. Speziell für das Konzert in Sofia wird ein Flügel dieser Firma zur Verfügung gestellt, der das neuste Modell der Marke „Bösendorfer“ ist.

Redaktion: Albena Besowska

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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