Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Orthodoxe Christen ehren heute ihre Toten

Foto: BGNES

Am heutigen Samstag, genau 8 Wochen vor Ostern, und unmittelbar vor der großen Oster-Fastenzeit gedenken die orthodoxen Christen der Toten. Obwohl die orthodoxe Kirche darauf hinweist, dass keiner der drei Totengedenktage im Jahr eine größere Bedeutung als die anderen besitzt, nennen die Bulgaren den heutigen Tag „Großer Allerseelen“. 
Die Totengedenktage finden stets am Samstag vor großen Fastenzeiten statt - vor Ostern, dem Tag des heiligen Petrus und Paulus und der Geburt Christi. Saduschniza, wie der Gedenktag für die Toten auf Bulgarisch heißt, leitet sich aus dem bulgarischen Wort für See ab. 
Es wird eine Totenmesse gelesen und eine Tafel aus gekochtem und gesüßtem Weizen, Brot, Wein, Obst, Pralinen und Süßigkeiten vorbereitet. 


Nach der Totenmesse werden die Speiseopfer an die Anwesenden aber auch an Fremden mit den Worten „Gott vergib!“ verteilt.



Die Menschen gehen an diesem Tag zum Friedhof, um die Gräber ihrer Verwandten zu pflegen und Blumen zu pflanzen - ein Ausdruck ihrer Achtung gegenüber den Verstorbenen. Auch auf den Friedhöfen werden Speiseopfer mit den Worten „Vergebs Gott!“ verteilt. Es ist auch üblich, Rotwein auf das gereinigte Grab zu gießen und eine Kirchenkerze brennen zu lassen, als Symbol des Glaubens an die Erlösung und die Unsterblichkeit der Seele.


Text: Gergana Mantschewa
Übersetzung: Georgetta Janewa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Die Ausländer in der „fliegenden Schar“ von Georgi Benkowski

Der Gründer der internen Organisation zur Befreiung Bulgariens, Wassil Lewski, war der erste, der bei der Bildung der revolutionären Komitees in den bulgarischen Gebieten Ausländer einbezog, die bei der Ostbahn von Baron Moritz Hirsch arbeiteten. Auf der..

veröffentlicht am 22.04.24 um 16:52

Vor 80 Jahren wurde das Hügelgrab von Kasanlak entdeckt

„Der Mensch kennt den Weg zum Himmel nicht, aber das Pferd schon“, besagt ein thrakisches Sprichwort. Deshalb wurden die thrakischen Könige von ihren Pferden ins Jenseits begleitet. Wegen der zahlreichen Hügelgräber von Herrschern aus hellenistischer..

veröffentlicht am 19.04.24 um 11:05

80 Jahre seit dem letzten Bombenangriff auf Sofia

Am 17. April vor 80 Jahren fand die letzte und heftigste Bombardierung Sofias während des Zweiten Weltkriegs statt. Im Jahr 1944, am Mittag des 17. April, warfen 350 amerikanische Bomber, begleitet von Thundorbolt- und Mustang-Kampfflugzeugen,..

veröffentlicht am 17.04.24 um 13:31