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Covid-19 in Bulgarien: Tag 142

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Corona-Krise verlangt soziale und wirtschaftliche Maßnahmen für über 1 Mrd. Euro

Nach einer Sitzung des Rates der Regierungskoalition gab Ministerpräsident Bojko Borissow ein Paket mit Finanzmaßnahmen bekannt, das den Betroffenen von der Corona-Krise zugutekommen soll. Die Finanzhilfe ist in Höhe von insgesamt einer Milliarde Euro und ist vor allem für Rentner, Arbeitslose, Mediziner und Unternehmen gedacht.
Die Ausgaben für das Personal jener Einrichtungen, die mit der Bewältigung der Folgen der Pandemie beauftragt sind, sollen um 30 Prozent erhöht werden. Es handelt sich um Strukturen des Gesundheitsministeriums, Arbeitsministeriums, Innenministeriums, der Krankenkasse und der Sozialversicherung u.a. Erhöht wird die Vergütung der Nachtdienste und Einsätze sowie der zusätzlich geleisteten Arbeit seitens der Personen, die in den ersten Reihen gegen die Seuche ankämpfen. Eine zusätzliche Finanzhilfe solle es für die Gesundheitsfürsorge in den Schul- und Vorschuleinrichtungen, Seniorenheimen und Behindertenheimen geben. Auch werden die Zuschüsse für die Krankenhäuser erhöht.
Die Rentner sollen drei Monate in Folge zusätzlich je 50 Lewa (ca. 25 Euro) zu ihrer Rente ausgezahlt bekommen. Das minimale Arbeitslosengeld pro Tag soll von 4,60 Euro (9 Lewa) auf 6,14 Euro (12 Lewa) ansteigen. Auch werden die Arbeitslosen drei Monate länger Arbeitslosengeld beziehen können.
Das Paket an Finanzmaßnahmen berücksichtigt auch die freischaffenden Künstler, die mit insgesamt etwas weniger als 8 Millionen Euro (15 Millionen Lewa) bedacht sind.
Die Wirtschaftsmaßnahmen sehen ferner Mittel zur Stimulierung der einheimischen und ausländischen Investoren, eine Unterstützung für Reiseveranstalter und eine Förderung des Inlandtourismus vor.
Für die sozialen Maßnahmen sind insgesamt 595 Millionen Euro (1,163 Mill. Lewa) und für die wirtschaftlichen 374 Millionen Euro (731 Mill. Lewa) geplant.

Bulgarien appelliert an Griechenland, Grenzübergänge zu öffnen

Bulgarien hat Griechenland gebeten, die Grenzkontrollpunkte mit Bulgarien zu öffnen und den Grenzübergang Rudosem-Xanthi schneller fertigzustellen, gab das bulgarische Außenministerium bekannt.

PCR-Test auch für bulgarische Flugreisende nach Griechenland erforderlich

Ab dem 28. Juli müssen Flugreisende aus Bulgarien und Rumänien bei der Ankunft in Griechenland den griechischen Grenzbehörden einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Diese Information erteilte die bulgarische Botschaft in Athen. Der Test muss von einem zertifizierten Labor stammen, in englischer Sprache sein und Namen und die Nummer der Identitätskarte oder des Reisepasses des Reisenden enthalten.
Von der Maßnahme ausgenommen sind griechische Staatsbürger, Bürger mit ständiger Aufenthaltsgenehmigung in Griechenland und Dienstreisende.
Weiterhin müsse ein elektronisches Formular zur Lokalisierung der Reisenden (PLF) ausgefüllt werden, das einen QR-Code generiert.
Die bulgarische Außenministerin Ekaterina Sachariewa wird im Verlauf des heutigen Tages mit ihrem griechischen Amtskollegen Nikos Dendias die Reisefreiheit unter den Bedingungen der Corona-Seuche erörtern.

PCR-Tests von Touristen aus Moldawien, Serbien, Nordmazedonien, Kuwait und Israel verlangt

Reisende aus Moldawien, Serbien, Nordmazedonien, Kuwait und Israel können nach Bulgarien einreisen, wenn sie einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Dann brauchen sie nicht unter eine 14tägige Quarantäne gestellt zu werden. Das teilte auf einer Regierungspressekonferenz der Vorsitzende der „Nationalen Front für die Rettung Bulgariens“ Waleri Simeonow mit. Diese Entscheidung sei auf Bitte der Tourismusbranche hin erfolgt.

In vergangenen 24 Stunden 3,28 % der PCR-Tests positiv

In den vergangenen 24 Stunden erwiesen sich 115 der 3.502 durchgeführten PCR-Tests als positiv, informiert das Nationale Informationsportal über die Verbreitung der Corona-Seuche. Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia Stadt, Plowdiw und Blagoewgrad registriert.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind zwei Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben. Als geheilt konnten 49 Patienten entlassen werden. Die aktiven Corona-Fälle belaufen sich auf 4.732. In Krankenhäuser werden 682 an Covid-19 erkrankte Patienten behandelt, 34 darunter auf Intensivstationen. 
Seit Beginn der Pandemie wurden in Bulgarien bei durchgeführten 239.294 Tests 10.427 Corona-Infektionen diagnostiziert. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Corona-Todesopfer auf 340. Insgesamt gelten 5.355 Covid-Patienten als geheilt.

Europäische Kommission billigt Stützung von Charterflügen

Die Europäische Kommission billigte die gezielte Stützung von Charterflügen, die Reiseveranstalter nach Bulgarien organisieren. Das teilt das bulgarische Tourismusministerium mit. Die Entscheidung der Europäischen Kommission galt als Voraussetzung für die Unterstützung der Tourismusbranche, die am stärksten von der Corona-Krise betroffen ist. Die Charterflüge sollen mit 35 Euro pro Fluggast für Flugzeuge mit mehr als 100 Passagiersitzen unterstützt werden. Die Hilfe können auch ausländische Reiseveranstalter in Anspruch nehmen.
Laut der neuen Tourismusministerin Marijana Nikolowa werde die Subventionierung der Flüge das Interesse der ausländischen Reiseveranstalter an Bulgarien heben, da sie günstigere Reisegebote unterbreiten können.

CoV-2008/Bulgaria soll vor 12 Jahren in Bulgarien isoliert worden sein

In einer neuen wissenschaftlichen Studie wird behauptet, dass ein Großteil der Bulgaren schon vor 12 Jahren Kontakt mit dem Virus COVID-19 gehabt habe. Das sei auch der Grund, weshalb die Menschen in Bulgarien teilweise immun gegen die Seuche und nicht so anfällig seien, erklärte der Lungenarzt Dr. Alexander Simidtschiew für Nova TV. Das Virus wurde als "CoV-2008/Bulgarien" bezeichnet und wurde 2008 in unserem Land von Fledermäusen isoliert. Es sei möglich, dass dies der Grund ist, warum die Pandemie nicht so groß ist, glaubt Dr. Simidtschiew. Tatsache ist, dass sich dieses Virus in Bulgarien befand und alle Berechnungen zeigen, dass etwa 50% der Bevölkerung eine gewisse Immunität haben. Es sei möglich, dass es sich um ältere Menschen handelt, fügte der Spezialist hinzu.

Wiederherstellung bulgarischer Wirtschaft Ende 2021 erwartet

Sollte es keine zweite Welle von COVID-19 geben, wird die bulgarische Wirtschaft im Durchschnitt zwei bis drei Jahresquartale in der Krise stecken mit einem jährlichen Rückgang zwischen 5% und 7%. Für die Wiederherstellung der Wirtschaft wird das ganze 2021 notwendig sein bis das Vorkrisenniveau erreicht wird. Das reale Wachstum soll 2022 beginnen, geht aus dem Jahresbericht des Instituts für Wirtschaftsforschung der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften über die wirtschaftliche Entwicklung und Politik Bulgariens hervor. Die wichtigste Schlussfolgerung ist, dass sich die bulgarische Wirtschaft bis zur Pandemie stetig, wenn auch in bescheidenem Tempo, mit einem raschen Anstieg von Löhnen und Beschäftigung, einem stabilen Finanz- und Bankensystem und fehlenden makroökonomischen Ungleichgewichten entwickelt hat.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Darina Grigorowa und die Nachrichtenredaktion
Übersetzung: Georgetta Janewa und Wladimir Wladimirow



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