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Covid-19 in Bulgarien: Tag 257

Foto: BTA

Bulgarien in Bezug auf Corona-Sterberate an 3. Stelle in Europa

Bulgarien befindet sich europaweit bereits an dritter Stelle, was die Corona-Sterberate anbelangt und an 13. in Bezug auf die Infektionshäufigkeit. Diese Information erteilte Hauptgesundheitsinspektor Dozent Angel Kuntschew auf der heutigen Pressekonferenz des Gesundheitsministeriums. Die Infektionsrate belaufe sich auf 658 Kranke pro 100.000 Einwohner.

„Wir müssen nun entscheiden, ob wir die bestehenden Maßnahmen einhalten oder schärfere einzuleiten sind, wie es in ganz Europa passiert“, kommentierte er und prognostizierte, dass andernfalls die Infektions- und Sterberate weiter ansteigen würde.

Zwei Patienten vor Corona-Abteilung gestorben

Im Universitätskrankenhaus „Hl. Georg“ in Plowdiw hat eine Untersuchung des Falls begonnen, bei dem Patienten gezwungen waren, rund 40 Minuten vor der neu eingerichteten Corona-Abteilung dieses Krankenhauses warten zu müssen, informierte die BNR-Korrespondentin Kremena Danewa. Laut einem Video mussten Patienten in schwerem Zustand im Treppenhaus warten; zwei seien an den direkten Folgen der Erkrankung Covid-19 gestorben.

Das Krankenhaus kommentierte, dass es sich um die Verquickung tragischer Umstände handle, zudem mangle es an medizinischem Personal.

Corona: Fast 4.000 Neuinfektionen an einem Tag

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 9.949 durchgeführten PCR-Tests 3.938 neue Covid-19-Fälle registriert, die 39,6 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia Stadt (990), Plowdiw (464) und Warna (259) diagnostiziert.

5.629 Patienten werden stationär behandelt, 313 darunter auf Intensivstationen.

Im Verlauf des vergangenen Tages konnten 944 Patienten als genesen entlassen werden; 117 Patienten sind an den Folgen der Erkrankung gestorben.

Seit Beginn der Pandemie sind in Bulgarien insgesamt 2.530 Patienten an Covid-19 gestorben, was 2,29 Prozent aller 110.536 Infizierten ausmacht.

Fast die Hälfte der Bulgaren lehnt Impfung gegen Covid-19 ab

48 Prozent der Bulgaren sind der Ansicht, dass die Maßnahmen gegen Covid-19 ausreichend sind. Das belegt eine Studie, die die Agentur „Trend“ im Auftrag der Tageszeitung „24 Stunden“ im November vorgenommen hat. 30 Prozent der Befragten fordern strengere Maßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 aus und 15 Prozent möchten, dass sie gelockert werden.

82 Prozent der Bulgaren gaben an, dass sie bei der Kommunikation mit anderen Menschen physische Distanz einhalten. 14 Prozent sagten, dass sie diese nicht einhalten. 79 Prozent vermeiden es, sich mit vielen Menschen zu treffen. 51 Prozent sind dafür, dass Schulen, Kindergärten und Universitäten weiter geöffnet sind, 30 Prozent sprechen sich für deren Schließung aus.

26 Prozent der Bulgaren wollen sich impfen lassen, sobald ein Impfstoff gegen Covid-19-vorliegt und 45 Prozent lehnen eine Impfung ab.

Bulgaren haben rund 50 Millionen Euro für PCR-Tests ausgegeben

„Für die bulgarischen Patienten müssen kostenlose PCR-Tests zur Verfügung gestellt werden. Laut groben Schätzungen haben die bulgarischen Bürger bis zu 50 Millionen Euro für Corona-Tests ausgegeben.“ Das sagte in einem Interview für den BNR die Abgeordnete der „Bewegung für Rechte und Freiheiten“, Dr. Nigyar Dzhafer, stellvertretende Parlamentspräsidentin und Mitglied des Gesundheitsausschusses. Ihrer Ansicht nach hätte das Gros der Bulgaren das Gefühl, dass die Krise sich selbst überlassen wurde. Dr. Dzhafer betonte, die zu ergreifenden Maßnahmen sollten auf einem strategischen Krisen-Reaktionsplan fußen.

„In Bulgarien werden keine Massentests durchgeführt. Ein solcher Test würde nicht einzig eine Momentaufnahme liefern, wie Hauptgesundheitsinspektor Dozent Angel Kuntschew behauptet, sondern eine Maßnahme des Krisenmanagements sein“, sagte Dr. Nigyar Dzhafer.

Griechenland führt Covid-19-Schnelltests an der Grenze ein

Die Regierung in Athen hat neue Antiepidemiemaßnahmen für Nordgriechenland angekündigt. Einreisende müssen ab dem 20. November um 06.00 Uhr nicht nur den obligatorischen PCR-Test, der bis zu 72 Stunden vor der Einreise gemacht wurde sowie einen QR-Code vorweisen, sondern werden an der Grenze auch einem Schnelltests zum Nachweis von Covid-19 unterzogen. Wenn der Test negativ ist, können sie die Reise fortsetzen, falls er aber positiv ausfällt, dürfen sie nicht über die Grenze, berichtet die Zeitung „Trud“.

Der Grenzkontrollpunkt Kulata-Promahon bleibt tagsüber für alle Fahrzeuge geöffnet und am Grenzkontrollpunkt Makasa-Nymphea dürfen nur Lastwagen passieren, berichtet die Nachrichtenagentur BGNES.

Tourismus Expo“ zum Überleben der Branche organisiert

In der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna läuft eine „Tourismus Expo“, die neue Modelle zur Überwindung der Krise infolge der Corona-Pandemie in der Tourismusbranche aufzeigen soll.

Reiseveranstalter und Hoteliers erörtern niedrigere Preisangebote und eine höhere Qualität der angebotenen Dienstleistungen.

Die Statistik sagt aus, dass in diesem Jahr im traditionell gut besuchten Monat August im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres 45 Prozent weniger Gäste in Warna übernachtet haben.

Die Erwartungen für kommendes Jahr seien optimistischer.

Geplant werden Flüge aus Großbritannien, Polen und Tschechien, die traditionelle Märkte für bulgarische Tourismusprodukte sind, informierte das Bulgarische Nationale Fernsehen.

Apotheken am wenigsten von Corona-Pleiten bedroht

In diesem Jahr solle es wegen der Corona-Krise 21 Prozent mehr Pleiten in Bulgarien geben, als im vergangenen, erwarten Wirtschaftsanalysten. Das Pleiterisiko betrifft fast alle Branchen, insbesondere Transport, Automobilbau, Tourismus und Luxusartikel. Ausnahmen bilden einzig die Pharmazeutik und der IT-Bereich, wo eine höhere Stabilität herrscht.

Die Analysen weisen darauf hin, dass in diesem Jahr die Unternehmen im Vergleich zu 2019 um 6 Tage länger auf vertragliche Zahlungen warten müssen; insgesamt sind es für das ganze Jahr 66 Tage, übermittelt die BNR-Reporterin Natalija Gantschowska.

BSP-Abgeordnete werden Freiwillige im Kampf gegen Covid-19

33 Abgeordnete der „Bulgarischen Sozialistischen Partei“ (BSP) haben sich als Freiwillige im Kampf gegen die Corona-Seuche gemeldet. Darüber informiert die BSP-Vorsitzende Kornelia Ninowa auf ihrer Facebook-Seite, nachdem sie selbst die Krankheit überwunden hat. Die Freiwilligen sollen drei Gruppen zugeordnet werden: Die erste Gruppe wird auf die Corona-Abteilungen der Krankenhäuser im ganzen Land aufgeteilt, die zweite wird in den Regionalen Gesundheitsinspektionen zum Einsatz kommen und die dritte wird den Sozialdiensten zur Verfügung gestellt.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Diana Zankowa und Nachrichtenteam

Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Rossiza Radulowa




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