Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

7 Parteien mit Chance für den Einzug ins Parlament, zwei politische Formationen kämpfen um den 3. Platz

Foto: BNR

Sieben Parteien würden im neuen Parlament Einzug halten, wenn die Wahlen heute wären, belegt eine vom Bulgarischen Nationalen Rundfunk in Auftrag gegebene Umfrage von „Gallup International“

In puncto Wählergunst zeichnet sich derzeit für die einzelnen Parteien, Koalitionen und Kandidaten folgendes Bild ab:

Für GERB und SDS würden 28,2 Prozent stimmen und für die BSP 20,8 Prozent. Das sind die beiden führenden politischen Formationen in Bulgarien.

Eine fast gleiche Wählerunterstützung genießen die Parteien „Es gibt ein solches Volk“ mit 12,9 Prozent und die Türkenpartei DPS mit 12,7 Prozent. Soziologen zufolge ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt praktisch unmöglich zu bestimmen, welche der beiden Parteien auf Platz 3 kommt. Alles hängt von der Mobilisierung ihrer Wähler ab.

„Demokratisches Bulgarien“ würde 6,1 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen, die Formation „Erhebe dich BG! Fratzen raus!“ 5,2 Prozent und IMRO 4,4 Prozent. Sie liegen alle dicht beieinander und nahe an der 4-Prozent-Schwelle für den Einzug ins Parlament. Die Chancen dieser Formationen hängen von den letzten Tagen und sogar Stunden vor den Wahlen sowie von der Entschlossenheit ihrer Wähler ab.

Laut Analysten des Wahlverhaltens könnten die letzten Tage und Stunden vor dem Votum die Verteilung der Kräfte ändern. So hofft zum Beispiel die Koalition Wolja-NFSB, die momentan von 3 Prozent der Wähler unterstützt wird, die Hürde für den Einzug ins Parlament doch zu schaffen.

Eine Wählerunterstützung von 1,6 Prozent hat „Wasraschdane“; „ABW“ kommt auf 1,4 Prozent; 1,3 Prozent erhalten die „Republikaner für Bulgarien“; 0,6 Prozent „Attacke“ und so weiter. 1,8 Prozent der bulgarischen Bürger werden vermutlich für andere Parteien stimmen.

Was die Wahlbeteiligung angeht, zeigt die Umfrage ein ziemlich breites Spektrum an Wahrscheinlichkeiten: Den Gang zu den Wahlurnen könnten 2,6 bis 2,9 Millionen Bürger machen.

In Anlehnung an die offiziellen Wahllisten geht man von einer Wahlbeteiligung um die 40 Prozent aus.

Die Prognosen sind jedoch schwierig und Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Von einem minimalen Anteil der Wähler wird erwartet, dass sie sich für die Option „Ich unterstütze niemanden“ entscheiden.

Die große Frage ist, welchen öffentlichen Auftrag das bulgarische Volk seiner politischen Elite stellen wird – ob für Vorhersehbarkeit oder für einen Wandel, für eine Regierungsbildung oder für Neuwahlen, kommentierte in einem Interview für den BNR der Exekutivdirektor von „Gallup International“ Parwan Simeonow.

Der Soziologe sagt voraus, dass die Agitation nach den Wahlen interessanter sein wird als der Wahlkampf, der heute zu Ende geht. „Das Coronavirus hat dazu geführt, dass zu Beginn des Wahlkampfes eine höhere Aktivität erwartet wurde. Die Wahlen fallen in eine Zeit, als die Epidemie einen Höchststand erreicht hat. Es gibt keine Möglichkeit, genau abzuschätzen, wie die Wahlbeteiligung aussehen wird“, kommentierte Parwan Simeonow.

An der Umfrage über die Einstellung der Wähler, die vom 24. bis 31. März für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk von „Gallup International“ durchgeführt wurde, haben sich 1.013 erwachsene Bulgaren beteiligt.


Übersetzung: Rossiza Radulowa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Vorgezogene Wahlen zu ungewohnter Zeit

Seit heute, dem 27. September, befindet sich Bulgarien wieder in einem 30-tägigen Wahlkampf. 28 Parteien und 11 Koalitionen haben bei der Zentralen Wahlkommission Unterlagen für die Teilnahme an den nächsten vorgezogenen Parlamentswahlen..

aktualisiert am 27.09.24 um 17:40

Der Präsident ist befugt, die Unterzeichnung eines Dekrets zur Ernennung einer Übergangsregierung zu verweigern

Bulgarien steht vor einem weiteren Rebus bei der Suche nach einem Ausweg aus der politischen Dauerkrise, nachdem Präsident Rumen Radew sich geweigert hat, einen der von der designierten Premierministerin Goriza Grantscharowa-Koscharewa..

veröffentlicht am 20.08.24 um 13:52

Eisenbahnlinie nach Bulgarien ist für die neuen Machthaber in Skopje unerwünscht

In den letzten Wochen forderte die neue Regierung in Nordmazedonien unter Hristijan Mickoskiüberraschend, den Bau der Eisenbahnlinie nach Bulgarien zu stoppen. Die Argumente der nordmazedonischen Seite sind, dass das Projekt zum Bau der..

veröffentlicht am 16.08.24 um 15:40