Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Epiphanie beendet „schmutzige“ Tage

Foto: BGNES

Am 6. Januar feiert die Bulgarische Orthodoxe Kirche einen der hellsten christlichen Feiertage - Epiphanie, bekannt auch als Erscheinung des Herrn, an dem die Taufe Christi durch den heiligen Johannes im Jordan-Fluss stattgefunden hat.

Nach dem bulgarischen Volkskalender beendet die Epiphanie die sogenannten „schmutzige Tage“, die mit der Geburt Christi beginnen und in denen Dämonen und unreine Kräfte auf der Erde herumstreichen. Mit der Wassertaufe im Jordan hat der Spuk jedoch ein Ende. An diesem Tag findet in den Kirchen eine Große Wasserweihe statt. Diese Zeremonie wird übrigens nur zwei Mal im Jahr durchgeführt – am 5. und am 6. Januar. Am Vorabend der Epiphanie wird während des Festgottesdienstes für den Segen Gottes über das Wasser und die Reinigung und Heiligung derer gebetet, die es empfangen.

Am Ende des Gottesdienstes besprengt der Priester mit dem Weihwasser die Gläubigen, die ein Fläschchen davon mit nach Hause nehmen und das Jahr über bei Bedarf verwenden. Dieses Weihwasser wird bis zur nächsten Großen Wasserweihe aufbewahrt, um den Gläubigen bei jedem Schmerz zu helfen.

Am Ende des Epiphanie-Fests wird nach kirchlicher Tradition eine liturgische Prozession unter der Leitung des Priesters zum nahegelegenen Gewässer, sei es ein Fluss oder ein Teich, durchgeführt. Dort nehmen die Mutigsten an einem symbolischen Ritual teil – der Priester wirft nach einem Gebet ein hölzernes Kreuz ins Wasser und die Teilnehmer an diesem Ritual (ausschließlich Männer) springen in die kalten Fluten, um das Kreuz wieder herauszuholen. Es wird behauptet, dass derjenige, der es zuerst erreicht und aus dem eisigen Wasser holt, das ganze Jahr über gesund sein wird und seine Handlungen unter dem Schutz des Kreuzes stehen werden. Unsere Vorfahren glaubten, dass das Jahr fruchtbar und die Menschen gesund sein werden, wenn das Wasser am Kreuz gefrieren sollte.

Am Tag der Taufe des Herrn werden nach alten Kirchenvorstellungen alle Wasserquellen der Erde geweiht. Daher wird angenommen, dass das gesamte Wasser zu Epiphanie heilende und reinigende Eigenschaften besitze. Weitere interessante Dinge über das Fest können Sie in einem unserer Archivbeiträge nachlesen, den Sie hier finden können.

Zusammengestellt: Weneta Nikolowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES, Archiv



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Rila-Kloster hütet die Reliquien des himmlischen Schutzpatrons von Bulgarien, dem Heiligen Iwan Rilski

„Derjenige, der Erster unter euch sein will, muss allen dienen“. Der Legende nach war dieser einer der Ratschläge, die der Heilige Iwan Rilski demKönig Peter gegeben haben soll, während er höflich die Einladung abschlug, sich mit ihm zu treffen und..

veröffentlicht am 24.07.22 um 10:25

Die Heiligen Petrus und Paulus in den Augen der Bulgaren

Der Tag der heiligen Apostel Petrus und Paulus, im Volksmund als „Peterstag“ bezeichnet, ist ein beliebter Feiertag der Bulgaren. In unserer Volkstradition symbolisiert er das Aufblühen von Natur und Leben zu Beginn des eigentlichen Sommers, der..

veröffentlicht am 29.06.22 um 06:05

Erinnerungen an einen der großen Stifter Plowdiws

In diesem Jahr jährt sich zum 160. Mal der Geburtstag eines der berühmtesten Stifter und Wohltäter der Stadt Plowdiw – des Industriellen Dimitar Petrow Kudoglu. 1862 in der Region Xanthi im heutigen Nordosten Griechenlands geboren, übernahm er den..

veröffentlicht am 29.05.22 um 09:45