Die Lage in der Ukraine sorgt für neue Besorgnis unter Reiseveranstaltern und Hotel- und Gaststättenbesitzern. Die Ukraine und Russland sind für den Tourismus in unserem Land von primärer Bedeutung. Angaben des Nationalen Statistikamtes zufolge haben letztes Jahr fast eine halbe Million Ukrainer und mehr als 135.000 Russen unser Land besucht. Jetzt jedoch ist die Lage unberechenbar, sagen Analysten.
Vor einigen Tagen erklärte der Vorsitzende des parlamentarischen Tourismusausschusses Ilin Dimitrow in einem Interview für den TV-Sender „Bulgaria On Air“, dass ein Militärkonflikt unsere Pläne zunichte und unsere Region unattraktiv machen würde. Er wird verhindern, dass Touristen aus Russland, der Ukraine, Moldawien und Weißrussland nach Bulgarien reisen. Die Gas- und Strompreise werden steigen. Die Einbuße an Personal aus der Ukraine wird sich mit Sicherheit auf die Branche auswirken.
Martin Petkow ist Manager eines Reiseveranstalters in Sofia, der einen internationalen Konzern vertritt, welcher russische und ukrainische Touristen bedient. Er ist fest davon überzeugt, dass eventuelle Militärhandlungen negative Auswirkungen auf die bevorstehende Sommersaison haben werden. „Was die russischen Touristen angeht, sind ihre Buchungen seit Beginn der Corona-Krise vor zwei Jahren stark zurückgegangen, als die Charterflüge aus Russland nach Bulgarien ausgesetzt wurden“, sagte Martin Petkow und fügte hinzu:
„Die Ukraine ist im Allgemeinen ein Markt, der später hinzugekommen ist. Auch bei den ukrainischen Touristen nehmen die Buchungen in letzter Zeit ab. Niemand kann aber sagen, was passieren wird. Falls sich die Dinge in der Ukraine beruhigen, könnte der Tourismus wieder durchstarten. Wenn nicht, müssen wir diese beiden Länder in den kommenden Monaten in Sachen Tourismus streichen. Angesichts der Lage könnte Russland in diesem Sommer sogar total wegfallen“, meint Marin Petkow.
Zusätzlich wird die Situation dadurch erschwert, dass unsere Schwarzmeer-Resorts seit Jahren Personal aus der Ukraine anwerben, um den gravierenden Arbeitskräftemangel in der Branche auszugleichen: „Wir hoffen, dass die Situation in der Ukraine nicht eskaliert, da es in unseren großen Objekten mit Sicherheit an Personal mangelt. Das Personal aus der Ukraine ist wichtiger Bestandteil unseres gesamten Hotelwesens am Meer“, sagte Martin Petkow. Die stark angestiegenen Strom- und Gaspreise, die auch jetzt schon vielen Bulgaren zu schaffen machen, werden sich mit Sicherheit auch auf die Tourismusbranche auswirken, meint Petkow. „Die Hotelbesitzer haben keine Wahl, sie werden anfangen, die Preise nach oben zu korrigieren, damit sie nicht unter den Kosten arbeiten. Und natürlich wird die Dienstleistung dann weniger erschwinglich sein. Manche Menschen werden einfach auf einen Urlaub an unserer Schwarzmeerküste verzichten“, sagte Martin Petkow und weiter:
„Derzeit können keinerlei Prognosen gemacht werden. 2014, als es zu der Situation auf der Krim kam, war die Saison in Bezug auf die Touristen aus der Ukraine nicht schlecht. Sobald sich die Lage beruhigt hat, sind die Menschen nach Bulgarien gekommen, um sich hier zu erholen, es hatte also keine großen Auswirkungen. Wie sich die Dinge aber jetzt entwickeln werden, lässt sich unmöglich vorhersagen“, so Martin Petkow abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Mit dem bei Jung und Alt beliebten Sprottenfestival beginnt das Meeresabenteuer im Badeort Kranewo! Ein attraktives Programm, viel Musik, Tanz, Spiele und ein reichhaltiges kulinarisches Angebot erwarten die Gäste an unserer nördlichen..
Am Tag der offenen Tür am 15. Juni werden den Besuchern des Mosaikmuseums in Dewnja zum ersten Mal die restaurierten Funde aus dem Jahr 2023 präsentiert. Es handelt sich um Keramikgefäße und Lampen, die im Stil der Meister von Marcianopolis..
Die Kleinstadt Petritch im Südwesten Bulgariens liegt malerisch am Fuße eines der schönsten und vom Tourismus noch unberührten Gebirge - Ograschden und Belasitsa. Das Gebiet rund um die Stadt ist seit der Antike besiedelt, belegen zahlreiche..