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Zwischen Klassik und Jazz – bunte, vitale und ungewöhnliche Musik

Philharmonie Plewen begeht ihren 70. Geburtstag mit Werken von Hristo Yotsov

Foto: Konzertorganisatoren

2023 feiert die Philharmonie der nordbulgarischen Stadt Plewen ihr 70-jähriges Bestehen. Entsprechend wird eine Reihe von Sonderkonzerten gestaltet - mit dem ersten darunter, dirigiert von Borislav Yotsov, wurde das Festprogramm eröffnet. Das Programm an sich ist bereits ein Ereignis, denn es enthält drei neue, interessante und etwas ungewöhnliche Werke von Hristo Yotsov - einem anerkannten Jazzmusiker, der auf eine klassische Musikausbildung zurückblicken kann und derzeit Professor an der Nationalen Musikakademie „Pantscho Wladigerow“ ist; kurz gesagt: eine Person mit enormer Autorität unter seinen Kollegen.


„Am 17. Februar fand in Plewen die Premiere dieses „groß angelegten Abenteuers“ statt, das wir mit Lubomir Diakovski, dem Direktor der Philharmonie Plewen, unternommen haben“ erzählte uns Prof. Yotsov. „Wir haben zum ersten Mal mein Konzert für Trompete, Posaune und Orchester (mit Solisten Mikhail Yosifov und Velislav Stoyanov) und die „Bilder aus zwei Welten“ - ein Konzert für Marimba und Orchester vorgestellt. Das zweite Werk habe ich speziell für Vassilena Serafimova geschrieben; sie ist eine bemerkenswerte Musikerin, die derzeit erfolgreich Karriere im In- und Ausland macht.“

„Das Konzert für Trompete und Posaune entstand vor 2 oder 3 Jahren für Mikhail Yosifov (Trompete) und Velislav Stoyanov (Posaune). Die Idee bestand darin, diese Musiker mit großer Erfahrung, Talent und instrumentalen Fähigkeiten auf dem Gebiet des Jazz in ein anderes Genre zu versetzen, nämlich die symphonische Musik, die aber Jazz in vollen Zügen atmet. In diesem Werk wird eine vergessene Tradition in der klassischen Musik wiederbelebt, nämlich die parallele Improvisation im vorgegebenen Stück. Sie sind Könner und ich denke, dass ihre Jazzimprovisation sehr organisch in das klassische Gefüge einfließen werden. Vassilena ist ihrerseits eine Musikerin mit unglaublicher Bühnenpräsenz und Anziehungskraft in der Art, wie sie dem Marimba-Instrument Klangfarben entlockt. Es ist nicht üblich, dass ein Orchester einem einzigen Komponisten ein ganzes Musikprogramm anvertraut. Deshalb bin ich nicht nur sehr glücklich, sondern auch sehr dankbar. Ich freue mich auf das Treffen mit dem Publikum am 21. Februar im Bulgaria-Konzertsaal - dem „Allerheiligsten“ der klassischen Musik in Sofia“, ergänzt Hristo Yotsov.

Für Vassilena Serafimova ist die Teilnahme an den Konzerten eine besondere Herausforderung – sie sind eine Gelegenheit, Paris, wo sie in den letzten Jahren gelebt und geschaffen hat, für kurze Zeit mit ihrer Heimatstadt Plewen zu vertauschen und mit dem Orchester zu spielen, mit dem sie, nach eigenen Worten, aufgewachsen ist.


„Alles begann mit unserem Treffen mit Prof. Hristo Yotsov während der Feierlichkeiten zum Geburtstag von Prof. Dobri Paliew, dem Gründer der Schule für Schlaginstrumente in Bulgarien – eine außergewöhnliche Feier voller Liebe und Anerkennung“, erinnert sich die junge Perkussionistin. „Ich spielte das Konzert für Marimba und Orchester von Roumen Boyadjieff Jr., während Hristo Yotsov in seinem Konzert für Schlagzeug und Orchester zu hören war. Dann sagte er, er wolle ein Konzert schreiben, das wir beide gemeinsam spielen könnten. Das Werk verbindet auf subtile und interessante Weise klassische Musik und Improvisation. Es gibt „offene Momente“, in denen wir gemeinsam improvisieren und uns gegenseitig inspirieren.“


Es bleibt aber eher ein klassisches Konzert, bei dem der Einfluss der bulgarischen Folklore und der Balkanmusik zu spüren ist. Der Rhythmus ist ein starkes Leitprinzip, die unregelmäßigen Taktarten werden auf sehr innovative Weise feinfühlig vereint. Die Musik beider Konzerte ist bunt, lebendig und weist keine Wiederholungen auf. Ich bin sicher, dass es auch das Publikum in Sofia ansprechen wird, das gemeinsam mit uns die Werke von Hristo Yotsov am Dienstag, den 21. Februar, genießen wird, wenn wir das 70-jährige Bestehen der Philharmonie Plewen in Sofia feiern werden. Ich bin mit diesem Orchester aufgewachsen und es ist für mich eine große Freude zu sehen, wie es in den letzten Jahren immer besser geworden ist“, sagt Vassilena Serafimova abschließend.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Organisatoren der Veranstaltung




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