Das Jahreszeiten-Konzert im Bulgaria-Saal ist nur eines von vielen aufregenden Erlebnissen im Künstlerleben der jungen Geigerin Zornitsa Ilarionova. Nach dem Abschluss am Musikgymnasium in Sofia, setzte sie ihre Ausbildung an der Königlichen Musikschule in Madrid (Escuela Superior de Música Reina Sofía) in der Violinklasse von Prof. Zakhar Bron und an der Neuen Bulgarischen Universität in Sofia fort. Bisher hat sie nicht nur in ihrer Heimat Bulgarien, sondern auch in Spanien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Russland einigen anderen Ländern Konzerte gegeben. Zornitsa Ilarionova hat bereits einige angesehene Preise erhalten, die neuesten erst vor wenigen Tagen:
„In den vergangenen zwei Wochen hatte ich das Glück, gleich vier internationale Auszeichnungen zu erhalten“, erläutert die Geigerin. „Die erste Auszeichnung – der Große Preis, wurde mir auf dem Wettbewerb „Musik und Erde“ in Sofia zuteil. Dieser Preis hat mir einen Konzertauftritt in der nächsten Saison in Paris beschert, der auch aufgezeichnet werden soll. Nach der Preisverleihung reiste ich bereits am nächsten Tag in die Türkei, wo ich mich am dortigen Wettbewerb „Suna Kan“ in Ankara beteiligte. Der Ausscheid fand in drei Runden statt, wobei das Programm ausgesprochen schwer war. Dennoch schaffte ich es, auf den 2. Platz zu kommen, was für mich eine hohe Ehre ist. Nur wenige Stunden nach der Zeremonie in Ankara erreichte mich die Nachricht, dass ich im internationalen Online-Wettbewerb „eMuse“ den 1. Preis errungen habe. Die vierte Auszeichnung war dann der 3. Preis des Internationalen Musikwettbewerbs in Berlin „Rising Stars Grand Prix“.“
Im vergangenen Jahr beendete Zornitsa Ilarionova eine Weiterbildung in Spanien. Im kommenden Monat wird sie wiederum ihr Diplom an der Neuen Bulgarischen Universität in Sofia machen. Was hat ihr diese intensive Ausbildungsperiode gegeben, fragten wir die junge Geigerin.
„Es war alles sehr interessant für mich“, antwortet Zornitsa Ilarionova. „Ich konnte zwei verschiedene Geigenschulen (im Sinne von Spielweise) beobachten und konnte mich entscheiden, welche der beiden für mich geeigneter ist. Besonders dankbar bin ich meinen Lehrern – Prof. Zakhar Bron in Spanien und Prof. Mario Hossen in Bulgarien, die mir sehr viel gegeben haben. Die Ausbildung bei ihnen hat sich als eine wertvolle Grundlage für meine weitere Laufbahn als Interpretin und als Bedingung für meinen Erfolg auf verschiedenen Wettbewerben erwiesen. Ein konzertierender Musikkünstler muss einen eigenen Interpretationsstil besitzen. Der Kontakt mit bedeutenden Interpreten führt wiederum zur Herausbildung eines individuellen Stils. Es ist schwer, in der Teilnahme an einem Wettbewerb lediglich einen Auftritt und die Präsentation des eigenen Musizierstils zu sehen. Ich bemühe mich, zwischen Wettbewerben und Konzerten keinen Unterschied zu machen. Die Musik bleibt überall Musik und der Musiker muss ihre Botschaft weitergeben, unabhängig des Anlasses für sein Spiel. Wenn er auf dem Podium steht, muss der Künstler in jedem Augenblick seines Vortrags ein solcher bleiben. Ich bin übrigens davon überzeugt, dass die Lehrer eines Musikers für ihn nie in die Vergangenheit versinken. Meine Mutter steht mit ihrer enorm großen Unterstützung stets neben mir. Sie ist nicht nur meine erste Geigenlehrerin, sondern auch meine beste Musikfreundin.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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