Der Demetrius-Tag ist ein großes christliches Fest. An diesem Tag wird der heilige Großmärtyrer Demetrius geehrt.
Er wurde im 3. Jh. n. Chr. in einer einflussreichen römischen Familie geboren, die in Thessaloniki lebte. Sein Vater war Stadtverwalter und ein zutiefst gläubiger Christ. Zu jener Zeit wurden die Christen erbarmungslosen Verfolgungen ausgesetzt, so dass die Familie ihre Glaubenszugehörigkeit verbarg. Laut den kirchlichen Überlieferungen wurde der heilige Demetrius Dank der Hilfe Gottes geboren. Seine Eltern hatten lange Jahre keine Kinder und litten wegen des ausbleibenden Kindersegens. Sie beteten inbrünstig zu Gott, der ihre Bitten erhörte. Ihr Sohn kam zur Welt, gesegnet mit auserlesenen Fähigkeiten. Er erhielt eine gute Ausbildung und es wuchs ein ansehnlicher junger Mann heran, der wie seine Eltern ein überzeugter Christ war. Nach dem Tod seines Vaters wählte man ihn zum Stadtverwalter von Thessaloniki. Da sich Demetrius in der Zeit der Christenverfolgungen weigerte, gegen seine Glaubensbrüder vorzugehen, wurde er eingekerkert und starb später den Märtyrertod. Das geschah am 26. Oktober des Jahres 306. Am Ort seines Grabes errichteten Christen eine kleine Kapelle. Noch zuvor bewirkte der Diener des Demetrius allein mit den Kleidungsstücken und den Ring des Märtyrers eine Reihe von Wunder. An die Stelle der kleinen Kapelle trat in christlichen Zeiten eine große Basilika, in der die Reliquien des heiligen Demetrius aufbewahrt werden.
Der heilige Demetrius nimmt im bulgarischen Volksglauben eine wichtige Stelle ein – selbst der Monat Oktober wurde als Demetrius-Monat bezeichnet.
In den Volksmärchen werden dem Heiligen überirdische geistige Fähigkeiten zugeschrieben. Damit „ersetzte“ er die heidnischen Priester, Heiler und Hellseher. Unsere Vorfahren waren davon überzeugt, dass der heilige Demetrius das Wetter vorhersagen konnte. Und so besagt eine alte Wetterregel, dass wenn am Demetrius-Tag schönes Wetter herrscht, es genauso schön auch am Georgs-Tag am 6. Mai sein werde.
Am Demetrius-Tag erwarteten die Bauern den ersten Schnee, während am Georgs-Tag mit segensreichem Regen gerechnet wurde. Eine weitere Wetterregel besagte, dass wenn es am Demetrius-Tag regnet, es auch an allen anderen Feiertagen des Jahres regnen werde. Falls Schnee fallen sollte und der Mond sich im ersten oder letzten Viertel befindet, werde der anstehende Winter mild ausfallen. Sollte der Demetrius-Tag unmittelbar vor Vollmond liegen, werden sich die Bienen stark vermehren und die Bienenstöcke voller Honig sein. Wer weiß!? Vielleicht ist etwas dran, oder diese Wetterregeln stellen eine der vielen Brücken zwischen der bekannten Realität und dem Unbekannten dar, das den Menschen seit Jahrhunderten in Erwartung auf etwas Gutes und auf Schutz versetzt...
Mehr über den Demetrius-Tag und die alten bulgarischen Vorstellungen und Bräuche, die mit diesen Heiligen in Verbindung stehen, können Sie aus einem unserer Beiträge erfahren, den Sie hier finden können.
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